Wie Urkunden aus dem frühen 9. Jahrhundert belegen, erwies sich zunächst vor allem die katholische Kirche s als Förderin der Weingärten im Land. Im 16. Jahrhundert war eine Rebfläche von etwa 400 Hektar dokumentiert. Im 19. Jahrhundert kam der Weinbau in Kärnten aber durch auftretende Peronospora sowie verstärkte Importe zum Erliegen.

Vor der Jahrtausendwende gab es in Kärnten wieder erste Bestrebungen, Weinbau zu etablieren. Seit 1999 wurden und werden wieder Winzer- und Kellerwartkurse angeboten, die mittlerweile mehr als 600 Absolventen zählen. Unter Federführung des Winzers Franz Prochazka aus Feldkirchen wurde 2003 der Kärntner Weinbauverband aus der Taufe gehoben. Sein Nachfolger als Verbandspräsident, Horst Wild, darf heute auf eine über 20-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Der Krumpendorfer Versicherungsangestellte und Nebenerwerbswinzer – selbst seit mittlerweile 16 Jahren im Amt – verweist auf aktuell 170 Verbandsmitglieder. „Von diesen produzieren jährlich 120 zumindest einen Hektoliter Wein.“

Weißweine und “PIWI”

Insgesamt verfügt Kärnten mittlerweile wieder über rund 130 Hektar Rebfläche, Tendenz steigend. Als Teil der Weinbauregion „Bergland“ werden von Wolfsberg über den Zentralraum bis nach Hermagor vorwiegend Weißweine gekeltert. Diese machen laut Verbandsangaben gut 80 Prozent der Rebfläche aus, wobei Sauvignon Blanc klar dominiert. Etwa ein Fünftel der Rebfläche nehmen Rotweinrebsorten ein. Bedingt durch die für den Weinbau überdurchschnittlich hohen Niederschläge im Land erfreuen sich auch pilzwiderstandsfähige Sorten („PIWI“) mit einem Anteil von 15 Prozent der Fläche steigender Beliebtheit. Rebsorten wie Muscaris, Souvignier Gris, Cabernet Blanc und Roesler erleichtern durch ihre bessere Toleranz gegenüber Pilzinfektionen den hiesigen Winzern die Kulturführung im Weingarten.

Was den Jubiläums-Jahrgang 2023 des Kärntner Weins betrifft, gibt sich Horst Wild optimistisch: „Es sieht gut aus“, lautet seine erste Prognose. Das nasskalte Frühjahr habe den Reben nicht geschadet – im Gegenteil. „Es hat einen zu frühen Austrieb verhindert und damit das Spätfrostrisiko minimiert.“ Jetzt wartet Wild gespannt auf die Witterung im August und September. „Wenn es nicht so viel regnet, bilden die Reben ausreichend Zucker und wir dürfen uns über einen guten Jahrgang freuen.“

weinauskaernten.at

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AUTORRed. CW
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