Quer durch die EU verzeichneten die namhaften Notierungen in den letzten Wochen deutliche Steigerungen, welche allesamt auf die starken Rückgänge der Produktion in den einzelnen Ländern zurückzuführen sind. Auch wenn auf den Fleischmärkten die Tatsache des verknappten Rohstoffnachschubs klar angekommen ist und die gestiegenen Preise zur Kenntnis genommen wurden, nimmt der Widerstand der roten Seite gegen weitere Preiszuschläge eindeutig zu. Auch für Dänemark, das Land mit der stärksten Abhängigkeit vom Drittlandexport nach Asien, tut sich zunehmend schwer, in Fernost mit den Mitbewerbern aus Nord- und Südamerika voll im Geschäft zu bleiben. Insgesamt überwiegen aktuell in den meisten Ländern die Anzeichen auf Verflachung der Preiskurve. So auch in Deutschland (+/-0), wo man traditionell mit einem Durchhänger beim Fleischverzehr nach dem Karneval konfrontiert ist.
Unverändert leergefegt zeigt sich der österreichische Schweinemarkt. Schlachtbetriebe bemühen sich seit Wochen intensiv um schlachtreife Tiere, um die ökonomisch wichtige Auslastung ihrer Betriebe sicher zu stellen. Die knappe Versorgungslage im Lebendbereich spiegelt sich auch auf einem allzeit preishohen Ferkelmarkt wieder.
Mäster müssen nicht selten zwei bis drei Wochen auf eine Wiederbefüllung der Mastabteile zuwarten. Schlacht- und Zerlegebetriebe sind mit erheblichen Widerstand beim Preisumsetzen – speziell Richtung Lebensmitteleinzelhandel – konfrontiert.
Erfreulicherweise ist der Wintertourismus in den Schigebieten voll im Gange, entsprechend positive Geschäfte werden kommuniziert. An der Ö-Börse konnte das Angebot reibungslos disponieren, was letztlich zu einer Fixierung auf dem erreichten Niveau führte.
Preise KW 08-09/’23 (Marktbericht vom 23. Februar 2023):
Mastschweine-Notierungspreis: EUR 2,34 (=)
Berechnungsbasis: EUR 2,24
Zuchten-Notierungspreis: EUR 1,76 (+0,12)
Berechnungsbasis: EUR 1,66
Dr. Johann Schlederer