
Alle Bezirke Tirols sind regelmäßig von Naturgefahren wie Lawinen, Hochwasser oder Muren betroffen. Diese Bedrohungen nehmen durch den Klimawandel weiter zu. „Unser oberstes Ziel ist es, die Menschen in Tirol zu schützen. Präventive Maßnahmen wie Schutzwälle, Rückhaltebecken oder Verbauungen verhindern oft das Schlimmste“, betont LH-Stv. Josef Geisler.
Regelmäßige Wartung für maximale Sicherheit
Damit Schutzbauwerke ihre volle Wirkung entfalten, sind kontinuierliche Überprüfungen essenziell. Tirol verfügt über rund 45.000 Schutzbauwerke, darunter 1.800 Schlüsselbauwerke, die jährlich kontrolliert werden. 2024 wurden mehr als 15.000 Bauwerke überprüft, wobei nur fünf Prozent kleinere Mängel aufwiesen.
Die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) sowie das Land Tirol setzen auf ein strukturiertes Kontrollsystem. Mittels einer speziellen App werden Abflusshindernisse und Schäden direkt vor Ort erfasst und dokumentiert.
Massive Investitionen für 2025 geplant
2025 fließen insgesamt 109,4 Millionen Euro in den Schutz vor Naturgefahren. Die Finanzierung erfolgt durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, das Land Tirol, Gemeinden sowie private Grundeigentümer:innen. Die größten Budgetposten sind:
- Hochwasserschutz: 32,9 Mio. Euro
- Maßnahmen gegen Wildbachgefahren: 32,2 Mio. Euro
- Schutzwald-Erhaltung: 26,4 Mio. Euro
- Lawinenschutz: 13 Mio. Euro
- Erosions- und Steinschlagschutz: 4,9 Mio. Euro

Sanierung bestehender Schutzbauten rückt in den Fokus
Neben neuen Projekten gewinnt die Sanierung bestehender Schutzbauten an Bedeutung. Beispielsweise werden im Wasserbau knapp 40 Prozent der Mittel für die Instandhaltung und Erneuerung bestehender Schutzanlagen verwendet. Ein prominentes Beispiel ist das Hochwasserschutzprojekt an der Isel in Lienz mit einem Budget von 14 Millionen Euro.
Auch am Weerbach läuft seit 2021 ein umfassendes Sanierungsprojekt. Die Investition von 14,4 Millionen Euro dient der Erhaltung und Modernisierung der bestehenden Schutzbauten. 2025 soll dieses Projekt abgeschlossen werden.
Schutzwald: Ein entscheidender Faktor für nachhaltigen Schutz
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Wiederbewaldung geschädigter Flächen. Insbesondere Windwurf- und Schneebruchgebiete werden mit standortgerechten Mischbaumarten wie Laubbäumen, Tannen und Lärchen aufgeforstet, um die Widerstandskraft der Schutzwälder langfristig zu stärken.
Fazit: Sicherheit durch vorausschauende Planung
Die umfassenden Investitionen in Schutzmaßnahmen gegen Naturgefahren zeigen die klare Prioritätensetzung der Tiroler Landesregierung. Durch kontinuierliche Wartung, Sanierungen und den Einsatz moderner Technologien bleibt Tirol auch in Zukunft bestmöglich geschützt.
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