Gerade erst Anfang Jänner dieses Jahres hielt ein Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Wasserbüffeln in Brandenburg die Veterinärbehörden in Atem. Durch zügige Umsetzung von Tierseuchenmaßnahmen kam es zu keiner weiteren Ausbreitung des Seuchengeschehens. „Vergangenen Freitag kam es in Ungarn in Györ, nahe der österreichischen Grenze, zu einem weiteren Ausbruch von MKS. Betroffen ist ein Betrieb mit 1.400 Rindern, die in weiterer Folge gekeult werden mussten“, so Landesveterinärdirektor Matthias Vill. Unmittelbare Maßnahmen wurden angeordnet, die eingerichtete Sperrzone reicht bis in die Slowakei. Österreich gilt nach wie vor als frei von Maul- und Klauenseuche.
PPR-Ausbruch und BTV
Kopfzerbrechen bereitet zur Zeit auch die Pest der kleinen Wiederkäuer (PPR). Matthias Vill erklärt: „Die Pest der kleinen Wiederkäuer ist in österreichischen Tierhaltungsbetrieben noch nie aufgetreten. Österreich gilt nach wie vor als frei von der PPR. Die Symptome sind relativ unspezfisch, die Sterblichkeitsrate ist mit bis zu 100 Prozent sehr hoch.“ Ungarn berichtete im Jänner über einen bestätigten Ausbruch bei Schafen nur 25 km von der österreichischen Staatsgrenze entfernt. Eine entsprechende Schutz- und Überwachungszone wurde eingerichtet. Es ergeht der dringende Appell des Gesundheitsministeriums, keine Tiere aus betroffenen Gebieten (Griechenland, Rumänien, Bulgarien, Türkei) zu importieren. Schlachttiertransporte aus diesen Gebieten werden mittels Stichprobenprogramm überprüft.
Sehr wenige Fälle sind derzeit bei der Blauzungenkrankheit (BTV) zu verzeichnen, die vor allem Schafe und Rinder betrifft. „Die Untersuchungsfrequenz ist in Tirol flächendeckend sehr hoch, daher können wir das tatsächliche Infektionsgeschehen gut darstellen. Trotzdem rate ich dringend zur Impfung, die zu nachweislich milderen Symp-tomen führt. Das ist die einzige Möglichkeit, die Tiere langfristig und nachhaltig zu schützen. Dass dieses Angebot auch vermehrt angenommen wird, ist erfreulich“, so Vill.
Tbc durch Rotwild
Ein Dauerbrenner bleibt das Thema Tbc. 2024 wurden im Bezirk Landeck vier Rinder in vier verschiedenen Betrieben und Gemeinden positiv getestet. Die Betriebe sind noch in der Sperre, können aber voraussichtlich unproblematisch in die Weidesaison starten. Matthias Vill meint: „Das hängt vor allem mit den Rotwild-Beständen zusammen. 2024 haben wir in der Verwallregion elf positive Fälle verzeichnet, eben da gab es dann auch positive Rinder.“ Im Hegebezirk „Hinteres Stanzertal“ hat sich der Bestand in 20 Jahren von 200 auf 777 Stück ausgedehnt. Der Abschussplan wurde im Jahr 2024 erstmals zur Gänze erfüllt.
Mangelhaft unter Kontrolle ist Tbc in Vorarlberg, problematisch die Verbindung zwischen Silbertal und Verwallalm. Um eine Lösung bemüht sich der Landecker Bezirksbauernobmann Elmar Monz. Er möchte die Jägerschaft stärker in Verantwortung nehmen: „Die Schusszeit wurde von April 2025 bis Jänner 2026 verlängert. Der Fokus auf Trophäenjagd und die Wildfütterung tragen zum Problem bei. Tbc wird auf den ganzen Bezirk gemünzt. Für die vielen kleinen Almen ist es fatal, wenn deswegen die Auftriebszahlen sinken.“
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