Für die kommende Saison bringt der heimische Landtechnikhersteller sowohl neue als auch überarbeitete Maschinen für den Ackerbau auf den Markt: von leichten Anbaudrehpflügen und gezogenem Grubber bis hin zu adaptierten Kurzkombinationen, Kreiseleggen und Sämaschinen.
Volle Lager und höhere Finanzierungskosten sind eine problematische Kombination“, betont Gregor Dietachmayr, Sprecher der Geschäftsführung von Pöttinger. Der heimische Landtechnikhersteller hatte die Produktion zuletzt über den Sommer aufgrund von Auftragseinbrüchen heruntergefahren. Mit September habe man den üblichen Betrieb wieder aufgenommen, wiewohl die Situation am Markt laut Dietachmayr weiter herausfordernd bleibe.
Nachdem im Juni bereits ein bunter Strauß an Neuheiten für das Grünland präsentiert wurde (die BauernZeitung hat berichtet), hat man nun in Grafenegg neue und überarbeitete Maschinen für die kommende Ackerbau-Saison vorgestellt.
Bodenbearbeitung: leichte Pflüge, gezogener Grubber, breite Kreiselegge
In den vergangenen Jahren hat Pöttinger sein Pflugprogramm neu aufgestellt. Den Abschluss dieser Überarbeitung bilden nun die leichten Anbaudrehpflüge Servo 2000 für Traktoren bis 130 PS. Dabei wurde am Konzept der größeren Baureihen festgehalten und dem Leistungsbedarf entsprechend angepasst. Die Modelle sind in drei- und vierschariger Ausführung mit verschiedenen Rahmenhöhen und Körperabständen erhältlich.
Standardmäßig ist der Pflug mit mechanischer Steinsicherung und Schnittbreitenverstellung ausgestattet. Optional sind die leichten Anbaupflüge erstmals auch mit hydraulischer Schnittbreitenverstellung sowie hydraulischer Steinsicherung (Nova) erhältlich. Pöttinger möchte damit insbesondere kleinstrukturierte bäuerliche Betriebe bedienen. Vor allem am Heimmarkt Österreich sowie in Süddeutschland erhofft man sich nicht zuletzt durch den Wegfall eines Mitbewerbers (Anm. der Redaktion: Konkurs der Regent Pflugfabrik) höhere Marktanteile. Die neuen Anbaudrehpflüge werden ab Herbst 2024 verfügbar sein.
Für die größeren Pflüge der Baureihe Servo 4000 wird es mit Anfang 2025 zudem die Option zum On-Land-Pflügen geben.
Beim neuen Flachgrubber Plano VT 6060 handelt es sich laut Hersteller nicht nur um eine neue Baureihe, sondern um ein komplett neues System. Bei der Entwicklung des gezogenen Grubbers mit sechs Metern Arbeitsbreite, sechsbalkigem Aufbau und einer Arbeitstiefe von bis zu 15 Zentimetern habe man den Fokus auf das flache und ganzflächige Schneiden gelegt. Ein Drei-Punkt-Gerät sei hier aktuell nicht angedacht.
Überarbeitet hat Pöttinger auch die Kurzkombinationen, um leichtzügiger und spritsparender arbeiten zu können. Die Fox 3000 D, die für kleinere Traktoren ab 80 PS ausgelegt ist, wurde aufgeräumter gestaltet. Der schlanke und stabile Anbaubock soll die Übersicht auf die Maschine verbessern und die neue optionale hydraulische Tiefeneinstellung den Be-dienkomfort steigern. In Verbindung mit einer Pöttinger-Sämaschine werde das Gespann zu einer kostengünstigen Säkombi. Zudem wurde die klappbare Kreiseleggen-Serie Lion V, die für Traktoren bis 320 PS ausgelegt ist, einem Facelift unterzogen und nach oben mit bis zu sechs Metern Arbeitsbreite ergänzt.
Sätechnik: Neue Säschiene und Komfortsteuerung für Aerosem
Gleichzeitig mit dem Facelift der Lion-Kreiseleggen hat Pöttinger auch die Säschiene der Aerosem FDD angepasst. Die pneumatisch aufgebaute Fronttank-Sämaschine in den Arbeitsbreiten fünf bzw. sechs Meter ermöglicht nun Reihenabstände von 12,5 bis 15 Zentimetern. Der Fronttank bietet zudem die Möglichkeit, zwei verschiedene Komponenten miteinander gleichzeitig auszusäen.
Die pneumatischen gezogenen Säkombinationen Aerosem VT erhalten künftig die Profiline-Komfortsteuerung. Dabei wird die Maschine über die Load-Sensing-Anschlüsse des Traktors mit Öl versorgt und alle Werkzeuge werden über einen Hydraulikblock elektrohydraulisch angesteuert.
- Bildquellen -
- Flachgrubber Plano VT 6060: BZ/Mursch-Edlmayr
- Fox 3000 D: BZ/Mursch-Edlmayr
- Pflug Servo 2000: BZ/Mursch-Edlmayr