Plus 1,69 Cent von März auf April. Laut AMA-Milchpreiserhebung bleiben die Bauernmilchpreise im Aufwärtstrend. Vor dem Hintergrund saisonüblich rückläufiger Inhaltsstoffe ist der Preisanstieg laut AMA vor allem auf verbesserte Auszahlungspreise der Molkereien und Sennereien zurückzuführen. Im Durchschnitt aller Qualitäten und Klassen erlösten die heimischen Milchbauern je Kilogramm Milch (4,2 % FE, 3,4 % EE, netto, ab Hof) somit 45,84 Cent. Für den eben zu Ende gegangenen Monat Mai erwartet die AMA im Mittel aller Milchsorten einen weiteren Preisanstieg auf 47,40 Cent/kg.
Bezogen auf konventionelle GMO-freie Milch erlösten die heimischen Landwirte im April 43,10 Cent/kg. Am Vergleich mit Bayern wird deutlich, dass die heimischen Erzeugermilchpreise Aufholbedarf haben. Denn mit 47, 30 Cent/kg erlösten die bayerischen Landwirte deutliche 4,2 Cent mehr.
Wohin der Trend läuft, lässt sich am Kieler Rohstoffwert ablesen, der bereits im April Richtung 70 Cent/kg marschierte. Geht es nach den bisherigen Preisverläufen, dann sollte dieser Wert auch für die Bauernmilchpreise in Reichweite kommen.
Interessant ist, dass die heimischen Molkereien den Bio-Zuschlag im Jahresvergleich konstant auf etwa 10,8 Cent/kg halten konnten. Mit 53,90 Cent/kg für heimische Bio-Milch ist der Abstand zu den 54,60 Cent/kg für Bio-Milch in Bayern deutlich geringer als im konventionellen Bereich.
Erstaunlich ist die forcierte Milchanlieferung der heimischen Landwirte. Die Anlieferung liegt weit über dem Vorjahresniveau und ist konträr zum rückläufigen Trend in der EU. Österreichs Milchverarbeiter haben im April insgesamt 290.539 t GVO-freie Rohmilch übernommen, das sind um rund 3,7 % mehr als im Vorjahresmonat. EU-weit wurden demgegenüber im Vorjahresvergleich um 0,9 % weniger Milch angeliefert. Laut AMA ist der bereits seit Mai 2021 bestehende Trend zur Mehranlieferung in Österreich weiterhin aufrecht.
H.M.