Am Beginn der Grillsaison zeigt sich auch heuer eine besonders große Nachfrage nach Geflügel aus Österreich. Das berichtete die Zentrale Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG).Die inländische Geflügelwirtschaft liefere nachweislich hohe Qualität, “aber nur mit steigenden Preisen können junge Landwirte dazu motiviert werden, in die Hühnermast einzusteigen”, erklärte ZAG-Obmann Robert Wieser. Er betonte: “Es besteht ein großes Potenzial an zusätzlicher Wertschöpfung, aber auch an Arbeitsplätzen in der Mastgeflügelhaltung in Österreich. Auch in Zukunft stehen die frischen, heimischen Hendln ganz oben auf der Einkaufsliste bei Herrn und Frau Österreicher, und das mit gutem Grund.”
Qualität aus Österreich
Die Hühnerhalter sind Mitglieder beim Österreichischen Geflügelgesundheitsdienst (QGV), wo auch jeder Arzneimitteleinsatz in einer Datenbank vermerkt ist. Damit ist auch eindeutig nachweisbar, dass der Einsatz von Antibiotika in den vergangenen vier Jahren um circa 40 Prozent (%) reduziert werden konnte. Das österreichische Programm zur Bekämpfung der Salmonellen gehört zu einem der erfolgreichsten in der EU, berichtete die ZAG. Man erkenne heimisches Hühnerfleisch leicht an der gelben Haut, die durch einen hohen Maisanteil im Hühnerfutter entsteht, aber auch, wenn man beim Einkauf auf das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel auf der Verpackung achte, erklärte Wieser. “In Österreich haben Hühner etwa 30 % mehr Platz im Stall als in der EU erlaubt ist. Alle Masthühner werden mit hochwertigem Futter aus gentechnikfreier Produktion gefüttert. Es ist uns gelungen, die Haltungsbedingungen für Geflügel trotz erheblicher wirtschaftlicher Probleme zugunsten der Tiere weiter zu verbessern”, betonte Wieser, der auch Obmann der Geflügelmastgenossenschaft Österreich eGen (GGÖ) ist.
30 Jahre GGÖ
Diese feierte vor wenigen Tagen ihr 30-jähriges Bestehen. Im Zuge der GGÖ-Generalversammlung fand auch die Jubiläumsfeier “GGÖ am Teich – 30 Jahre GGÖ ” in der LK OÖ statt. Waren anfangs nur Hühnermäster in der GGÖ vereint, so haben sich im Laufe der Jahre die Truthühnermäster und die Mastbruteiererzeuger der Genossenschaft angeschlossen. Auch im Biomastbereich schätzt man die Vorteile der wirtschaftlichen Interessenvertretung. Neben den Vertragsverhandlungen werden gemeinsam Betriebsmittel einkauft und die Mitglieder auf ihren Betrieben in der Produktion unterstützt. In zahlreichen Gremien auf Landes- und Bundesebene vertritt die GGÖ ihre Mitglieder zu den verschiedensten Themen. Die GGÖ als Partner der Geflügelmast sieht in der Steigerung der Inlandsproduktion die wichtigste Aufgabe.
Die Entstehungsgeschichte der GGÖ
Die Not hat im Jahre 1986 die Bauern zusammengeführt. Die Schlachtbetriebe hatten damals mitgeteilt, einen Schilling pro kg Lebendgewicht vom vereinbarten Preis abzuziehen. In der LK OÖ wurde aufgrund dieser Ankündigung eine Notwehrgemeinschaft in Form einer Genossenschaft gegründet. Als erste Handlung wurde ein Mastvertrag erstellt, dieser mit den Schlachtbetrieben verhandelt und letztlich unterschrieben. Damit ist die damalige und heutige Aufgabe der GGÖ beschrieben: Verträge für die Geflügelmäster mit den Schlachtbetrieben zu verhandeln und auf Einhaltung zu kontrollieren.