Die Situation am österreichischen Frühkartoffelmarkt bleibt angespannt. Bundesweit laufen die Rodearbeiten auf Hochtouren. Nach wie vor ist man mit der Räumung von Flächen mit Frühsorten beschäftigt. Bei meist gut durchschnittlichen bis guten Erträgen ist das Angebot reichlich.
Neben den frühen Sorten stehen auch immer mehr Anschlusssorten zum Roden an. Angesichts des reichlichen Angebots und des steigenden Anteils an Übergrößen wird dringend zur Reifeförderung geraten.
Der Absatz über den heimischen LEH hat sich mit Monatswechsel etwas belebt. Die Verkaufsmengen in der Gastro- und Großküchenverpflegung bewegten sich zuletzt auf einem saisonüblich zufriedenstellenden Niveau.
Der Druck auf die Erzeugerpreise hält angebotsbedingt weiter an. In NÖ und im Burgenland wurden zu Wochenbeginn meist 18 bis 25 Euro/dt bezahlt. In Oberösterreich konnten sich die Preise mit 28 bis 30 Euro/dt auf dem Vorwochenniveau behaupten. Aus der Steiermark wurden noch 32 bis 35 Euro/dt gemeldet.
Drohende Hitzewelle in Deutschland
Im deutschen LEH ist die Vermarktung importierter Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum ausgelaufen. Die Supermärkte haben fast ausschließlich auf deutsche Frühkartoffeln umgestellt. Das verfügbare Angebot ist bei ruhiger Nachfrage gut ausreichend. Zunehmend werden auch festschalige Frühkartoffeln gerodet.
Der Preisdruck am deutsche Markt hielt sich bislang in Grenzen. Der Erzeugerpreis für festschalige deutsche Frühkartoffeln lag zu Wochenbeginn bei 44 bis 46 Euro/dt. Vor dem Hintergrund der vielerorts zu trockenen Bedingungen sowie der angekündigten Hitzewelle in den nächsten Tagen befürchtet man mittlerweile erhebliche Ertragseinbußen bei den Anschlusssorten und bei den Lagerkartoffeln.
Martin Schildböck, LK NÖ