Im Jahr 2025 investiert das Land Tirol knapp 90 Millionen Euro in die Land- und Forstwirtschaft, in das landwirtschaftliche Bildungswesen und dergleichen.
Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler hebt einige der Budgetposten hervor, die eine zukünftige, zeitgemäße Bewirtschaftung sicherstellen sollen.
Anpassung an steigende Anforderungen
„Ergänzend zu den Maßnahmen des GAP-Strategieplans profitieren die Tiroler Landwirtschaftsbetriebe auch vom Impulsprogramm des Bundes und der Länder für die Jahre 2024 – 2027. Dabei wird eine Aufstockung des Agrarumweltprogramms und der Ausgleichszulage um acht Prozent ermöglicht und im Rahmen der Investitionsförderung die Obergrenze für bestimmte anrechenbare Klimaschutz- und Tierwohlkosten erhöht“, führt Geisler aus. Gerade beim Tierwohl stelle die Gesellschaft hohe Anforderungen. Diese seien für die landwirtschaftlichen Betriebe aber oft mit hohen Investitionskosten verbunden. „Die flächendeckende Bewirtschaftung soll nicht durch steigende Anforderungen gefährdet werden. Um auch die kleineren Betriebe zukunftsfit zu gestalten, fördert das Land Tirol die Errichtung und den Umbau von Tierwohl-Ställen. So bleibt Tirols Landwirtschaft wettbewerbsfähig und kann ihre nachhaltige Arbeitsweise fortführen“, erklärt Geisler.
Die Landesförderung für Rinderbetriebe zur Errichtung eines Auslaufes sowie Stallumbauten zu Laufställen beinhaltet einen 40-prozentigen Zuschuss bei einer Investitionsobergrenze von 100.000 Euro. Insgesamt veranschlagt die Förderung zwei Millionen Euro jährlich. Bei Teilnahme am Kälberprojekt der Rinderzucht Tirol steht landwirtschaftlichen Betrieben auch die Landesförderung für Kälberställe mit demselben Zweck offen. Die Förderung für die Errichtung von zeitgemäßen Kälbermastställen beträgt ebenso 40 Prozent Zuschuss bei einer Investitionsobergrenze von 100.000 Euro.
Gezielte Maßnahmen statt Gießkanne
Zu den bewährten Landesförderungen zählt die Almkuhprämie mit einem Zuschuss von 100 Euro pro gealpter Milchkuh. 3,25 Millionen Euro fließen dafür aus dem Landesbudget.
Die Rahmenbedingungen wurden zudem in den vergangenen Jahren angepasst: Die Prämie wird direkt an den auftreibenden Landwirt ausbezahlt, zudem entfiel auf Anregung der Landwirtschaft die Obergrenze von 40 Milchkühen je Alm. „Mit diesen Förderungen wird die Milch- und Almwirtschaft in Tirol gezielt, rasch und unbürokratisch unterstützt“, freut sich der Landeshauptmannstellvertreter.
Klein- und Kleinstbetriebe sichern
Auch mit der Betriebssicherungsprämie wolle man den Klein- und Kleinstbetrieben unter die Arme greifen, so Geisler: „2016 wurde erstmals die Betriebssicherungsprämie für kleine landwirtschaftliche Betriebe auf Beschluss der Tiroler Landesregierung gewährt und ging 2022 in Verlängerung bis Ende 2023. Anfang des Jahres wurde die Prämie auch für den Zeitraum 2024 bis 2027 beschlossen.“ Betriebe unter sechs Hektar erhalten durch diese Prämie zwischen 400 und 600 Euro Zuschuss, je nach Erschwernisgruppe.
Schnelle Reaktion auf Blauzungenkrankheit
Als Reaktion auf den Ausbruch der Blauzungenkrankheit übernimmt das Land Tirol noch bis Ende des Jahres 2024 die Kosten der PCR-Tests, dafür wurden 300.000 Euro aufgewandt. Ab 2025 ist die Übernahme der Impfstoffkosten geplant. „Schnelle Hilfe war das Gebot der Stunde, um die wirtschaftlich so wichtige Zucht- und Nutzviehvermarktung aufrechtzuerhalten“, so LH-Stv. Geisler. Es werde weiterhin daran gearbeitet, die Bäuerinnen und Bauern mit situationsangepassten Maßnahmen bei der Seuchenbekämpfung zu unterstützen. Aus diesem Grund werde aktuell die Impfung empfohlen und gefördert. Insgesamt zeigt sich Geisler zufrieden mit den Fördermaßnahmen und sieht darin ein klares Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft.
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