
In diesem besonderen Jubiläumsjahr setzen die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) auf eine groß angelegte Initiative zur Förderung der Artenvielfalt und des Naturschutzes auf einer Gesamtfläche von 100 Hektar. Bundespräsident Alexander Van der Bellen betonte die unverzichtbare Rolle der Wälder: „Mit der Biodiversitätsinitiative ‚100 Jahre – 100 Hektar‘ wird ein Zeichen gesetzt, dass wir die Erhaltung des Waldes zur Priorität machen müssen“. Ebenso unterstreicht Forst- und Umweltminister Norbert Totschnig: „Unsere Wälder stehen im Angesicht des Klimawandels vor großen Herausforderungen – und doch sind sie zugleich unsere stärksten Verbündeten im Kampf für eine lebenswerte Zukunft. Die Bundesforste setzen ein Zeichen für den Schutz und die Erneuerung der Wälder – für das Klima, für die Natur und für kommende Generationen“.
Auftaktprojekt: Schutz für Amphibien
Im Zuge des Auftaktprojekts im ÖBf-Forstrevier Mürzsteg werden spezielle Lebensräume für gefährdete Amphibienarten geschaffen. Hier entstehen neue Tümpel und Teiche, um Arten wie Springfrosch, Gelbbauchunke und Bergmolch bessere Überlebenschancen zu bieten. Die Uferbereiche und angrenzenden Wälder werden naturnah gestaltet, um wertvolle Rückzugsräume zu bieten. Andreas Gruber, ÖBf-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz, hob hervor: „100 Jahre – 100 Hektar bedeutet für uns: Wir schaffen neue Lebensräume, stärken die Artenvielfalt und machen unsere Wälder zukunftsfit.“
Vom Moor bis zur Waldwiese: Bundesweite Maßnahmen
Die Projektausweitung auf alle ÖBf-Regionen zeigt die Vielfalt der Naturschutzmaßnahmen. In verschiedenen Moorlandschaften, etwa dem Pyhrnmoos im Steyrtal oder Wildmoos in der Nähe des Traunsteins, werden Streuwiesen gepflegt, Gehölze entfernt und Wasserstände kontrolliert, um diese empfindlichen Ökosysteme zu erhalten. Im Burgenland werden neue Hecken und Feuchtbiotope geschaffen, die als ökologische Korridore dienen und die Tierwanderung erleichtern. Im Waldviertel-Voralpen-Gebiet konzentrieren sich die Bemühungen auf die Pflege und Biodiversitätsförderung von Waldwiesen. In Kärnten wird mit gezielten Maßnahmen die seltene Europäische Eibe gefördert und vor Wildverbiss geschützt. Gefährdete Vogelarten wie Haselhuhn und Auerhuhn profitieren in Salzburg und Tirol von gelichteten Waldbereichen und gepflegten Balzplätzen. Zum Schutz gegen invasive Pflanzenarten wird im Wienerwald ein konsequentes Neophytenmanagement umgesetzt.
- Bildquellen -
- Auftakt 100 Jahre 100 Hektar: ÖBf/E.Azzalini