Bei Dürreperioden und gegen Trockenstress: Hydrogel wirkt

Der fortschreitende Klimawandel bringt wiederkehrende Trockenperioden, die für die Landwirtschaft verheerende Folgen haben, denn ausreichend Wasser ist für das pflanzliche Wachstum unverzichtbar. Der Großteil der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt, das sind geschätzt 1,4 Trilliarden Liter. Bis zu 70 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs gehen auf den Agrarsektor zurück. Mit den kontinuierlich steigenden Temperaturen beginnt sich eine Wasserkrise abzuzeichnen, die den Konflikt um die Ressource weiter verschärft. Die künstliche Bewässerung landwirtschaftlicher Kulturen wird kritisiert, während die Sorge wächst, dass die natürliche Beregnung nicht mehr ausreicht.

Wasser im Boden speichern

Ein Wasserdefizit in der Landwirtschaft wird in den kommenden Jahren zur Normalität. Der Wasserverbrauch ist je nach Pflanzenart oder Sorte unterschiedlich und hängt von Faktoren wie Biomasse pro Fläche, Bestandsstruktur, Bodenbearbeitung und der Wasserspeicherkapazität des Bodens ab. Genau an diesem Punkt setzt auch die Forschung an: Sogenannte Hydrogele können Wasser sowie Düngemittel aufnehmen und längerfristig speichern, um sie bei Bedarf an Boden und Pflanzen abzugeben. Hydrogele sind polymere Materialien, die ein Vielfaches ihres eigenen Gewichts an Wasser aufnehmen können. Doch nicht alle Hydrogele sind für die Landwirtschaft gleich gut geeignet, da sie synthetische Rohstoffe enthalten können und bei der Zersetzung giftige Stoffe freigesetzt werden.

Abbaubare Superabsorber

Biotechnologen der Universität für Bodenkultur Wien haben ein vollständig auf natürlichen Rohstoffen basierendes Hydrogel, das neben Bewässerung gleichzeitig die Bodenqualität langfristig verbessert, entwickelt. Das Hydrogel wird dabei in Granulatform auf die Böden ausgebracht. Neben einer Bewässerung ermöglicht das Hydrogel auch einen gezielteren und damit umweltschonenden Umgang mit Dünger- und Pflanzenschutzmitteln.

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Der Anwendungsbereich für Hydrogele ist vielseitig: Es kann sowohl auf offenen Feldern als auch für andere landwirtschaftliche Systeme wie Garten-, Obst- und Weinbau interessant sein. Auch für Floristen bietet das Material Potenzial und wird als Lösung gegen Trockenstress bei Aufforstungen bereits erfolgreich angewendet.