Auf Drängen der Nahrungsmittelindustrie dürfte es in der kommenden Amtsperiode der EU-Kommission einen eigenen Vizepräsidenten für den Lebensmittelsektor geben. Das teilt das Nachrichtenportal Euractiv unter Berufung auf anonyme Quellen mit. Demnach erstelle die Generalsekretärin der Kommission, Thérèse Blanchet, „einige Entwürfe für mögliche Änderungen“ in der künftigen Zusammensetzung des Kabinetts. Für die Kommissare für Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit hätte dies weitreichende Folgen. Derzeit sind sie direkt dem Vizepräsidenten für den Green Deal, Maroš Šefčovič, unterstellt. Dieser hatte das Amt erst im Oktober vom Niederländer Frans Timmermans übernommen.

Branchenverbände und NGOs dafür

Während die EU-Exekutive ein offizielles Statement vorerst schuldig bleibt, äußerte sich Claire Bury von der Generaldirektion Landwirtschaft (DG Agri) bei einer Veranstaltung in Brüssel positiv zum möglichen Posten. Dieser wäre eine Option um den „systembasierten Ansatz der ‚Farm-to-Fork‘-Strategie“ mit Leben zu erfüllen, so die für Nachhaltigkeit im Lebensmittelbereich zuständige Generaldirektorin der DG Agri. Zu den Befürwortern zählt naturgemäß auch der Europäische Dachverband der Lebensmittelindustrie „FoodDrinkEurope“. Für dessen Generaldirektor, Dirk Jacobs, steht ein Lebensmittel-Vizepräsident „ganz oben auf der Wunschliste“. Auch die „Food Policy Coalition“, eine EU-Vereinigung von NGOs befürwortet den Ansatz. Ein Lebensmittel-Vize sei notwendig, um die Arbeit der EU-Lebensmittelpolitik zu erweitern und auf länderübergreifende Lösungen hinzuarbeiten, so der Verband.

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AUTORRed. CW
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