Auf Initiative des niederösterreichischen Bauernbundobmannes LH-Stv. Stephan Pernkopf wurde vergangene Woche eine gemeinsame Erklärung des österreichischen Bauernbundes mit seinen Landesorganisationen zu den aktuell angedachten agrarpolitischen Kürzungen in der Höhe von rund einer Milliarde Euro in Deutschland verabschiedet, die BauernZeitung berichtete.
Unter dem Titel „In schwierigen Zeiten heißt es zusammenhalten“ stellt sich der gesamte Bauernbund solidarisch an die Seite der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland. In einer ersten Stellungnahme äußert sich Pernkopf deutlich: „Die deutschen Landwirte werden durch eine ideologiegetriebene und bauernfeindliche Politik an den Rand der Existenz gedrückt.”Leistungsträger würden ausgepresst, während an anderer Stelle mehr Geld fließe, so der Bauernbundobmann und ergänzt: „Das ist weder fair noch nachvollziehbar.“
Bei einer großen Bauerndemonstration in Berlin kündigte der deutsche Bauernpräsident Joachim Rukwied an: „Wir nehmen das nicht hin.“ Weiters kündigten die deutschen Bauernvertretungen weitere Proteste im Jänner an, „die das Land so noch nicht gesehen hat“.
Österreich macht es “anders und besser”
In einem Arbeitsgespräch im EU-Parlament diskutierten Rukwied und Pernkopf gemeinsam mit EU-Abgeordneten Alexander Bernhuber (ÖVP) und NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek auch die unterschiedlichen Ansätze in der Agrarpolitik, die deutsche Landwirte neidvoll nach Österreich blicken lassen. „Hier machen wir Agrarpolitik anders und besser. Wir müssen die Leistungsfähigkeit aufrechterhalten und die Versorgungssicherheit stärken, deshalb haben wir unsere Agrarbudgets der Teuerung angepasst. Gemeinsam mit dem Bund konnten wir eine Lösung finden. Leider konnten diese Schlüsse aus den letzten Krisen und den aktuellen Kriegen noch nicht in allen Parteien und Ländern gezogen werden. Der Bauernbund wird weiter dafür kämpfen, dass mehr Versorgungssicherheit und mehr Hausverstand in Europa Einzug halten. Mit den deutschen Bäuerinnen und Bauern haben wir hier starke Partner und wichtige Verbündete“, so der niederösterreichische Agrarlandesrat Pernkopf.
Abschließend mahnt Nemecek dennoch davor, dass das deutsche Beispiel auch in Österreich Schule machen könnte und die Versorgungssicherheit nicht für alle an erster Stelle steht: „Die österreichische Ampel ist ein erklärter Wunsch der SPÖ. Was eine solche Regierung für die heimischen Bäuerinnen und Bauern, aber auch für andere Leistungsträgerinnen und Leistungsträger in unserem Land für die Zukunft bedeuten würde, sehen wir jetzt in Deutschland.“
- Bildquellen -
- Rukwied mit Pernkopf: NÖ Bauernbund/Antal