Das Kieler Institut für Ernährungswirtschaft (ife) meldet für den Monat Dezember erneut einen Rückgang des Kieler Rohstoffwertes. Demnach ermäßigte sich der Wert im Dezember um vier Cent auf einen Betrag von 47,9 Cent/kg (Milch mit 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof). Der fast heftige Rückgang des KRWs auf unter die fünfzig-Cent-Linie resultiert hauptsächlich aus den noch stetigen Verkaufspreiskorrekturen bei Magermilchpulver und bei Blockbutter. Blockbutter verlor gegenüber dem Vormonat gut 80 Cent pro Kilogramm und bei Magermilchpulver gingen die Handelserlöse nochmals um zwanzig Cent pro Kilogramm zurück. Die Handelspreise bei Butter geformt konnten sich im Dezember 2022 noch gut halten.
Der heimische Milchpreis hat nun den Rohstoffwert überholt
Laut jüngster Erhebung der AMA sind die heimischen Erzeugermilchpreise im November 2022 neuerlich gestiegen und haben einen neuen Höchstwert erreicht. Die heimischen Milchlieferanten erhielten von den Molkereien und Sennereien für GVO-freie Rohmilch (Durchschnitt aller Qualitäten, Milchsorten und Inhaltsstoffe) im Schnitt 58,88 Cent/kg (Preisangaben exkl. MwSt.). Gegenüber dem Vormonat bedeutet das ein Plus von 1,80 Cent. Das Vorjahresniveau wurde damit um 16,84 Cent (40,1 %) übertroffen. Der Biomilchauszahlungspreis für November 2022 beträgt 64,16 Cent/kg und der für Heumilch 60,41 Cent/kg. Beachtlich ist, dass der heimische Erzeugermilchpreis nun auch den über Monate vorauseilenden, im November aber zurückgefallenen Kieler Rohstoffwert überholt hat.
Für Dezember 2022 erwartet die AMA einen etwas abgeschwächten Anstieg der Erzeugermilchpreise auf ein Niveau von etwa 59,20 Cent/kg (im Durchschnitt aller Qualitäten und Inhaltsstoffe). Den Preisanstieg begründen die Marktbeobachter der AMA hauptsächlich mit steigenden Inhaltsstoffen und mit den Nachzahlungen etlicher Molkereien für das gesamte Jahr 2022. Die Anlieferung lag im November um 2,8 % über dem Vorjahreswert.