Auf ein herausforderndes, aber dennoch erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 konnte der Obmann der Erzeugergemeinschaft (EZG) Gut Streitdorf, Franz Rauscher, bei der Generalversammlung der EZG vergangene Woche zurückblicken. Die Arbeit der Erzeugergemeinschaft sei auch in Zukunft wichtig, um die Fleischproduktion im Land nachhaltig abzusichern.
Rauscher: „Trittbrettfahren alleine ist zu wenig“
Generell war die Zahl der vermarkteten Tiere (Ferkel, Schweine und Rinder) leicht rückläufig. Lediglich bei Schafen und Ziegen musste ein starker Rückgang von fast 15 Prozent verzeichnet werden. Die zuletzt zufriedenstellenden Verkaufserlöse für die Betriebe stehen stark steigenden Betriebsmittelkosten gegenüber. Gerade im Ferkelbereich sei die Lage derzeit äußerst unzufriedenstellend, stellte Rauscher fest. „Die negativen Auswirkungen der ASP in Deutschland und der Corona-Pandemie werden uns ebenfalls noch länger begleiten“, so der Obmann. Dazu kommen sich ändernde Ernährungstrends, mit einem Rückgang des Fleischkonsums ebenso wie einzelne schwarze Schafe, die die gesamte Branche in ein denkbar schlechtes Licht rücken, zeigte Rauscher die aktuellen Herausforderungen auf, die es zu meistern gelte.
Die Erzeugergemeinschaft werde daher künftig die Umsetzung von Tierwohlprogrammen sowohl bei Rindern als auch Schweinen ebenso vorantreiben wie den Aufbau starker Marken im Handel, verwies Rauscher auf bereits erfolgreiche Qualitätsfleischprogramme wie „Kalb rose“ oder „M-Rind“. Dazu sei es notwendig, über die eigenen Kanäle, wie Homepage, Newsletter oder soziale Medien, in den Dialog mit Konsumentinnen und Konsumenten zu treten und so Bewusstsein für das wertvolle Lebensmittel Fleisch zu schaffen.
„All diese Leistungen, die wir als Erzeugergemeinschaft erbringen, müssen wir auch unseren Bäuerinnen und Bauern sichtbar machen“, stellte Obmann Rauscher klar. Dem Druck seitens der Abnehmer, der sich künftig keinesfalls verringern werde, könnte nur durch ein starkes Auftreten der Erzeugergemeinschaft am Markt entgegengehalten werden. Daher sei es wichtig, auch in schwierigen Zeiten zur Genossenschaft zu stehen. Denn: „Trittbrettfahren alleine ist zu wenig. Suchen wir gemeinsam unseren Weg in eine erfolgreiche Zukunft“, appellierte Rauscher an den Zusammenhalt aller Mitglieder.