Die Wasserversorgung von morgen jetzt schon planen

Die Nutzung von Oberflächenwasser sowie Bewässerungsprojekte sieht Lorenz Mayr, Vizepräsident der LK Niederösterreich, als Schlüssel zur Sicherung der Lebensmittelproduktion in vielen Teilen des Landes. Auch die Verwendung von Wasser aus der Donau dürfe keine Tabuthema sein.

Kompetenzzentrum für Bewässerung: Vor allem im Marchfeld, im Tullnerfeld, in der Wachau und im Kamptal, aber auch im Waldviertel werden bereits Projekte umgesetzt.

Die Hitzewelle hat Europa weiter fest im Griff. Hierzulande sind vor allem Ober- und Niederösterreich, Wien und das Nordburgenland davon betroffen und die klassischen Trockengebiete sehen sich einmal mehr mit Wasserknappheit konfrontiert. Die rasche Umsetzung entsprechender Bewässerungsprojekte sieht LK-Vizepräsident Lorenz Mayr als einzige Möglichkeit, die flächendeckende Landwirtschaft in diesen Teilen aufrecht zu erhalten.

Rund 100.000 Hektar im Land sind derzeit bewässerbar

Der Neusiedlersee hat seinen historischen Tiefstand erreicht und auch andere beliebte Ausflugsziele kämpfen mit Wasserknappheit. Doch neben dem Tourismus ist es vor allem die Landwirtschaft, für die eine gute Wasserversorgung entscheidend ist. „Der Klimawandel ist bei uns angekommen und trifft uns dort, wo es am meisten weh tut, bei unseren Lebensmitteln“, zeigt sich Mayr überzeugt, dass die Frage der Wasserversorgung in Zukunft über die Versorgungssicherheit des Landes mitentscheiden werde. „Das zeigt sich nicht nur auf unseren Tellern, sondern wird auch bei den Arbeitsplätzen spürbar, die eng mit der Landwirtschaft verbunden sind“, so der Vizepräsident.
Vor allem die Verwendung von Oberflächenwasser für die Bewässerung der Ackerkulturen werde künftig mehr in Betracht gezogen werden müssen. Mayr: „Grundsätzlich ist in Österreich ja genug Wasser vorhanden.“ Großes Potential sieht der Vizepräsidenten bei Oberflächenwasser, zum Beispiel aus gut wasserführenden Flüssen, das es entsprechend zu verteilen gelte.

Mayr: „Wir müssen das Wasser verfügbar machen, wenn es die Pflanzen brauchen.“

Mayr schließt auch Überlegungen in Richtung Donauwasser nicht aus. „Rund 100.000 Hektar sind derzeit in NÖ bewässerbar. Vor allem im Marchfeld, im Tullnerfeld, in der Wachau und im Kamptal, aber auch im Waldviertel gibt es Projekte“, gibt Mayr einen Überblick über die derzeitige Lage. Doch das reiche bei weitem noch nicht aus.
Als starker Partner steht den Bäuerinnen und Bauern bei ihren Projekten seit mittlerweile zwei Jahren das Kompetenzzentrum für Bewässerung in Niederösterreich zur Seite. Damit werden eine sorgsame Planung und solide Entscheidungsgrundlagen für Bewässerungsprojekte sichergestellt. „Es geht um einen sinnvollen Umgang mit dem wenig vorhandenen Wasser. Wir müssen es dann verfügbar haben, wenn es die Pflanzen brauchen“, weiß Mayr um die künftigen Herausforderungen, die es in den nächsten Jahren noch intensiver anzugehen und zu bewältigen gelte.

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AUTOREva Riegler
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