Wohl auch wegen der widrigen Witterung im Herbst des Vorjahres zählen heuer die Sommerungen zu den großen Flächengewinnern auf Österreichs Äckern. Wie eine erste Auswertung der Mehrfachanträge zeigt, bauen heimische Landwirte heuer vor allem mehr Mais an.
Maisanbau wird ausgeweitet
Körnermais verzeichnet mit rund 11.000 Hektar das größte Flächenplus. Stand 16. April wird eine Fläche von 200.331 Hektar erwartet. Damit wird der Spitzenwert aus der Saison 2021 nochmals um etwa 300 Hektar übertroffen. Auch die Vermehrungsflächen nehmen um satte 18 Prozent zu und überschreiten die 10.000-Hektar-Marke. Zählt man noch die ebenfalls gestiegene Silomaisfläche hinzu (89.710 ha), so erreicht die Maisfläche über alle Verwendungen hinweg heuer die beachtliche Zahl von 300.396 Hektar. Laut AMA könnte auch die knappe EU-Maisbilanz und die weltweit angespannte Versorgungslage Bauern zum Ausbau der Kultur bewogen haben. Hierzulande wird wohl aber auch die drastisch reduzierte Kontraktfläche für Zuckerrüben eine Rolle spielen. Die AMA notierte hier ein Minus von 15.920 Hektar Rübenfläche.
Plus bei Weizen, Dinkel, Hafer
Auch der beim Getreide dominierende Weichweizen verzeichnet mit gut 242.000 Hektar einen zarten Flächenzuwachs von 3.712 Hektar. Die zweitgrößte Flächenausdehnung weist Dinkel mit einem Plus von 4.812 Hektar auf, wobei sich Bio-Anteil und konventioneller Anbau in etwa die Waage halten. Hafer zeigt mit einem Zuwachs von 3.158 Hektar (20.521 ha gesamt) eine ebenso positive Entwicklung. Die gesunkenen Futterhaferpreise liegen immer noch über dem mehrjährigen Schnitt, informiert die AMA. An der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien wurde Futterhafer zuletzt Ende Februar gehandelt, für einen Großhandelspreis von 210 Euro je Tonne netto. Nicht aus der Patsche scheint der Roggen als zweitwichtigstes Mahlgetreide zu kommen. Laut AMA-Meldewesen ging dessen Vermahlung in den vergangenen zehn Jahren um mehr als ein Fünftel zurück. Da wundert es wenig, dass sich die Anbaufläche (nach einem Minus von gut 6.400 ha 2024) auch heuer wieder um 4.517 Hektar reduzierte.
Sonnenblume vor Raps
Unter den Ölsaaten hat die gemeldete Sonnenblumenfläche heuer den Ölraps überholt. Erstere verzeichnet ein Flächenplus von beinahe 4.000 Hektar (26.420 ha gesamt), während Zweiterer erneut Anteile einbüßt. Nur noch 20.285 Hektar wurden mit Raps bestellt. Dessen Fläche ist somit binnen zwölf Jahren um 65 Prozent eingebrochen. Für die AMA sprechen auch die attraktiven Preise für Sonnenblumensaat für die Ausweitung der Kultur. Sojabohnen erreichen heuer wieder nicht die Rekordfläche von 2022. Es wird weniger ausgesät (-2.356 ha). Die beantragte Gesamtfläche beläuft sich auf gut 85.250 Hektar.
Rekordverdächtige Kürbisfläche
Mit mehr als 36.000 Hektar Öl- und Speisekürbis kommt die diesjährige Anbaufläche nah an den bisherigen Rekord von 2021 (rund 39.800 ha). Geschuldet dürfte dies wohl unter anderem den nunmehr zur Verfügung stehenden Saatgutbeizmitteln sein. Auch andere Hackfrüchte wie Früherdäpfel, Stärke-, Speiseund Speiseindustriekartoffeln weisen Flächenzuwächse auf. Letztere setzen mit rund 10.800 und 3.900 Hektar Fläche ihren Vormarsch aus 2024 weiter fort.
Hier die AMA-MFA-Auswertung im Detail.
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- Maissaat: agrarfoto.com