Die Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern gehört zu den Anliegen der österreichischen Land- und Forstwirtschaft – schließlich werden ihre Existenz und ihr ökonomischer Erfolg maßgeblich von der biologischen Vielfalt beeinflusst. 

Funktionierende Umwelt ist Basis für die Produktion

„Jeden Tag arbeiten die heimischen Bäuerinnen und Bauern in und mit der Natur. Veränderungen werden rasch wahrgenommen. Eine funktionierende Umwelt bildet die Basis für die landwirtschaftliche Produktion. Dazu gehören neben gesunden Böden auch die Artenvielfalt bei Tieren und Pflanzen“, betont Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ. „Die Vielfalt an Pflanzen und Tieren ist das Ergebnis eines sorgsamen Umganges der Bäuerinnen und Bauern mit ihrem Grund und Boden. Davon profitieren sowohl die Natur als auch die Familienbetriebe, es besteht also eine Win-win-Situation für beide Seiten“, sagt Oberösterreichs Bauernbund-Landesobfrau, Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger.

Das Engagement in Richtung Biodiversität werde auch sichtbar durch die große Zahl an Öpul-Betrieben: In Oberösterreich sind das aktuell 19.472. Die Anlage von Biodiversitätsflächen ist darin ein wichtiges Element.

11.810 Hektar als Flächen für Biodiversität bewirtschaftet

Gerade auch in extensiven Grünlandflächen wird duch die aktive Bewirtschaftung und arbeitsintensive Mahd sowie der damit verbundenen Offenhaltung der Kulturlandschaft ein Beitrag zum Erhalt wichtiger Lebensräume und Arten geleistet. Hierzulande werden 3142 Hektar Wiesen nur einmal gemäht. Dazu gibt es 21.300 Hek­tar Wiesen mit zwei Nutzungen. Auch auf Almen und Weiden schafft erst die landwirtschaftliche Nutzung die Voraussetzung für den Erhalt einer hohen Biodiversität. Auf Äckern sind es etwa angelegte Blühflächen, die der Insekten-, Wildtier- und Vogelwelt zugute kommen. Von Oberösterreichs Bäuerinnen und Bauern werden so gezielt 11.810 Hektar als Biodiversitätsflächen am Acker und Grünland zur Verfügung gestellt und entsprechend bewirtschaftet, heißt es von Seiten der LK OÖ.

Als Beispiel für gelebte Artenvielfalt und -schutz spielen die Mostobstbäume seit Jahrhunderten in Oberösterreich eine bedeutende Rolle. Einst Alltags- und Erfrischungsgetränk nach getaner Arbeit, ist der Most heute ein exzellent veredeltes „Tröpferl“. In den vergangenen Jahren erfuhr die Verarbeitung von Mostobst eine wahrliche Renaissance.

Als prägendes Landschaftselement ist der Wald auch Heimat für mehr als 67.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Seine langen Bewirtschaftungszeiträume kommen dem Ökosystem zugute. Dass auch der Wirtschaftswald – einst oft als artenarm dargestellt – zum Klima- und Artenschutz beiträgt, wurde nun in einem mehrjährigen Forschungsprojekt im Lehrforst Pichl in der Steiermark belegt.

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  • Streuobstwiese Mit Bienen: Foto: volker - stock.adobe.com
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AUTORred. GC
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