Das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ist maßgeblich bei der Preisbildung. Die aktuelle Situation unterstreicht einmal mehr die Richtigkeit dieser Formel. Während das Schweineangebot im Dezember mit 10 % bis 15 % über den Sommermonaten auf Jahreshöchstwert liegt, ist beim Preisniveau genau Gegenteiliges, d. h. Jahrestiefststand. Durch die feiertagsbedingte Nachfrageflaute wurde beispielsweise in Deutschland für die letzten beiden Wochen im Jahr die Notierung um weitere 3 Cent abgewertet. Da in anderen namhaften Ländern wie Frankreich und Spanien die Preisrücknahmen zuletzt moderater ausfielen und nach der Weihnachtswoche wieder volle Arbeitswochen bevorstehen, keimt Hoffnung auf, dass nunmehr die Talsohle auch für den Start ins neue Jahr erreicht sein könnte.
In Österreich ist das Angebot an schlachtreifen Schweinen größer als die zur Verfügung stehende Schlachtkapazität. Schlachtbetriebe rufen das Angebot kurzfristig ab, im Bewusstsein, dass ohnehin ausreichend Ware verfügbar ist. Selbige Strategie gilt auf den nachgelagerten Stufen, sowohl bei Frischfleisch und Verarbeitungsware. Auch hierzulande übten exportorientierte Schlacht- und Zerlegebetriebe Preisdruck aus, was u. a. mit Preiseinbruch bei Schweineschlögeln am italienischen Markt begründet wurde. Vor diesem Hintergrund korrigierte die Ö-Börse ebenfalls 3 Cent nach unten. Diese Preisfestlegung wurde, so wie in Deutschland, für zwei Wochen fixiert d.h. die nächste Notierung erfolgt am 3. Jänner 2018.
Preise KW 51/52-2017 (Marktbericht vom 21. Dezember 2017):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,37 Euro (–0,03)
Berechnungsbasis: 1,27 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,23 Euro (–0,03)
Berechnungsbasis: 1,13 Euro
Johann Schlederer; VLV