Produzenten gegen Konsumenten auszuspielen ist zynisch und bringt uns nicht weiter“, zeigt sich der Obmann der blaugelben Bauernbund-Jugend, Harald Hochedlinger, über Aussagen von Arbeiterkammerpräsidentin Renate Anderl in der ORF-Pressestunde am vergangenen Sonntag verärgert. Dort hatte Arbeiterkammer-Chefin jüngste Preisschübe bei Lebensmitteln kritisiert und erklärt, sie könne nicht nachvollziehen, warum beispielsweise Milch um 50 Prozent teurer geworden sei. „Jetzt soll mir mal einer sagen,
ob wir weniger Kühe oder weniger Futter für die Kühe haben“, so Anderl.
Klassenkampf löst keines der Probleme unserer Zeit
Mit dieser Aussage hat die Arbeiterkammerpräsident für Harald Hochedlinger, selbst Milchbauer im Mostviertel, eine unvorstellbare Unwissenheit unter Beweis gestellt: „Der Milchpreis wird nicht nur von der Anzahl an Kühen oder Weideflächen bestimmt, sondern hängt von zahlreichen weiteren Faktoren ab.“ Die österreichischen Bauernfamilien würden massiv unter den Folgen der Teuerung und diese durch explodierende Betriebsmittelpreise auch auf ihren Höfen spüren. „Die aktuellen Teuerungen wirken sich auf die gesamte Wertschöpfungskette aus. Besonders die Energiekosten schlagen voll durch und bringen Bäuerinnen und Bauern zunehmend unter Druck“, zeigt Hochedlinger auf. Dabei seien es die Bäuerinnen und Bauern, die mit ihrer Arbeit an 365 Tagen im Jahr die Lebensmittelversorgung für alle Menschen im Land sichern.
„Produzenten gegen Konsumenten auszuspielen ist zynisch und löst keine Probleme.“
Sowohl die Konsumenten als auch die Bäuerinnen und Bauern befinden sich in einem enormen Spannungsfeld, weist der Bauernbund-Jugendobmann auf eine von der Landwirtschaftskammer veröffentlichte Umfrage hin. Diese zeige, dass die Menschen im Land beunruhigt sind, was die Versorgungssicherung mit Treibstoffen, Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Lebens betrifft. 81 Prozent sprechen sich für die Stärkung der Produktion von heimischen Lebensmitteln aus. Für Hochedlinger ist es daher höchst an der Zeit, dass Konsumenten mit den Produzenten an seinem Strang ziehen und sich zu heimischen Lebensmitteln bekennen.
„Populistische Botschaften, die unsinnige Klassenkämpfe anheizen, lösen keines der drängenden Probleme unserer Zeit“, macht Hochedlinger seinem Ärger Luft und lädt die Arbeiterkammerpräsidentin gerne auf seinen Betrieb ein, damit sie sich selbst ein realistisches Bild über die vielfältigen Leistungen der heimischen Land- und Forstwirtschaft machen kann.
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- Harald Hochedlinger, Milchbauer aus dem Mostviertel: NÖ BB/Archiv