Einzig die Witterung hemmt derzeit regional den raschen Abtransport.

Dass die Konjunktur auch 2024 nicht in Fahrt gekommen ist, ist kurz vor dem Jahreswechsel ein offenes Geheimnis. Wie die Nationalbank kürzlich prognostizierte, dürfte die heimische Wirtschaft heuer um 0,9 Prozent schrumpfen, nach einem Minus von 0,8 Prozent im Vorjahr. Insbesondere Industrie und Bau ächzen unter der Kostenlast. So stieg der Baukostenindex der Statistik Austria für den Wohnhausbau im November gegenüber 2023 um satte vier Prozent. Entsprechend lagen die Wohnbauinvestitionen laut Nationalbank im heurigen Jahr 19 Prozent unter dem Wert von 2022. Auch die Baubewilligungen nahmen erneut ab.

All das schlägt für gewöhnlich auch auf den Absatz für Nadelschnittholz und damit auch auf den Sägerundholzpreis durch. Doch die Marktanalysten der LK Österreich meldeten dieser Tage eine gestiegene Nachfrage nach Nadelsägerundholz. „Die Sägeindustrie ist allgemein für das aktuelle Angebot aufnahmefähig“, teilt man mit. Bereitgestellte Mengen würden rasch abtransportiert, sofern es die Witterung zulasse.

Nadelsägerundholz stabil bis steigend

„In Regionen mit vorhandenem Kalamitätsholz sind die Preise stabil, außerhalb haben sie etwas zulegen können“, heißt es weiters. Österreichweit würden für Fichte A/C 2b+ zwischen 95 und 115 Euro je Festmeter (FMO) erlöst. Auch die meist stiefmütterlich behandelte Kiefer sei momentan zu stabilen Preisen absetzbar. Die Nachfrage nach Lärche sei aufgrund des fehlenden Angebotes an sibirischer Ware ungebrochen rege. Dass der Markt anfallendes Holz gut aufnimmt, lässt sich auch aus den Preisen der Nadelwertholzsubmission in Laakirchen (Oberösterreich) ableiten. Durchschnittlich bezahlten Käufer 264 Euro je FMO. Die Braut war eine Fichte, für die das Höchstgebot 692 Euro je FMO betrug.

Beim Laubsägerundholz beobachten die LK-Experten indes „langsam spürbare Auswirkungen“ der geringen Bautätigkeit. Zwar seien gute Qualitäten bei Eiche und Esche noch „stark nachgefragt“, C-Ware büßte zuletzt aber etwas an Wert ein. Selbes gilt für die Buntlaubhölzer wie Kirsche und Ahorn, die aufgrund ausbleibender Aufträge im Innenausbau weniger Abnehmer finden.

Kontinuierliche Nachfrage nach Industrieholz

Was das Nadelindustrieholz betrifft, berichten die Analysten von guter Bevorratung der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie. Trotz regionaler Angebotssteigerungen mit Schadholz halten sich Angebot und Nachfrage demnach die Waage. „Der Abtransport sowie die Übernahme erfolgen kontinuierlich. Die Preise sind unverändert zum Vormonat“, informiert die LK. Auch Rotbuchenfaserholz werde zu stabilen Preisen nachgefragt, auch der Absatz von Eschenfaserholz sei möglich.

Ladenhüter Energieholz

Am Energieholzmarkt bleibt die Entspannung hingegen vorerst aus. Die Abnehmer seien ausreichend bevorratet, entsprechend gestalte sich die Vermarktung außervertraglicher Mengen weiter schwierig. Selbst bei qualitativ hochwertigem Brennholz übersteige aktuell das Angebot die Nachfrage.
Die LK Österreich appelliert an alle Waldbauern, trotz der jüngsten Entspannung, noch vor der Holzernte stets einen Schlussbrief mit Preis, Mengen- und Lieferprofil aufzusetzen.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum November – Anfang Dezember 2024 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 Prozent, bei Regelbesteuerung sind bei Energieholz/Brennholz
13 Prozent und für Rundholz 20 Prozent anzuwenden.

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AUTORClemens Wieltsch
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