Mit kräftigen Investitionen in Automatisierung und innovative Technologien steigert Mitas die Produktivität in seinem Werk in Tschechien. Die BauernZeitung war vor Ort.
Der Reifenhersteller Mitas, nach Übernahme des Trelleborg-Konzerns seit dem Vorjahr im Besitz des japanischen Reifen-Multis Yokohama TWS, hat eine lange Geschichte. Schon seit den 1930-Jahren werden in Zlin in Mähren hochwertige Reifen erzeugt. Unweit davon entfernt in Otrokovice haben sich mehrere Pneu-Fabriken angesiedelt, darunter auch jene von Mitas.
Das Mitas-Sortiment an Landwirtschaftsreifen umfasst Traktorreifen, Reifen für Erntemaschinen und Landmaschinen, Kommunalreifen und viele andere. Zu den jüngsten Investitionen gehört eine Roboterlinie für die Wulstdrahtproduktion, die drei zuvor separate Arbeitsschritte verknüpft. Der Wulstdraht ist ein wichtiger Bestandteil des Reifenwulstes. Er sorgt dafür, dass der Reifen fest und sicher in der Felge sitzt. Viel Geld steckt auch in der neuen Kalandrieranlage, die sowohl Textil- als auch Stahlcord verarbeiten kann und die Produktivität des Werkes um bis zu 30 Prozent erhöhen soll. In den ersten zehn Monaten des Jahres kalandrierte die neue Anlage bereits 900.000 Quadratmeter Textilcordgewebe und fast 265.000 Quadratmeter Stahlcord. Zusammen würde diese Fläche 163 Fußballfelder oder 1.797 Tennisplätze umfassen.
Eines der modernsten Werke Europas
Mehrere Millionen Euro sind mittlerweile in das vor zehn Jahren errichtete, zu den modernsten in Europa zählende Reifenwerk in Otrokovice geflossen. In den vergangenen drei Jahren konzentrierte man sich vorrangig auf Automatisierung und innovative Technologien.
„Dank der Automatisierung können wir die Konformität unserer Produkte garantieren, den Bedienkomfort verbessern und das Fehlerrisiko eliminieren. Nur so können wir neue Reifentechnologien auf den Markt bringen“, erläuterte Fabriksleiter Josef Kremecek beim Besuch von Fachjournalisten, darunter die BauernZeitung exklusiv für Österreich.
19 neue Agrarreifen und -designs
Indes erweitert Mitas sein Angebot an Agrarreifen erheblich um 19 neue Größen und Designs, viele davon speziell auf moderne Agrarfahrzeuge zugeschnitten. Ein erheblicher Teil ist mit VF-Technologie (Very High Flexion) ausgestattet, um den Anforderungen führender Landmaschinenhersteller gerecht zu werden. Die VF-Technologie (Very High Flexion) bietet höhere Betriebsgeschwindigkeiten und bis zu 40 Prozent mehr Tragfähigkeit als Standardreifen bei gleichem Luftdruck. „Viele Hersteller schätzen unsere Reifen wegen ihrer Zuverlässigkeit und Leistung sehr und machen die Marke zu ihrer bevorzugten Reifenwahl“, sagt Elio Bartoli, der künftige Präsident von Yokohama TWS und damit der Muttergesellschaft von Mitas.
Die VF-Technologie ermöglicht höhere Betriebsgeschwindigkeiten und bis zu 40 Prozent mehr Tragfähigkeit als Standardreifen bei gleichem Luftdruck. In diesem Segment bietet Mitas etwa die HC-Radialreifenserien für selbstfahrende Feldspritzen, für Hochleistungstraktoren, Erntemaschinen und andere Spezialfahrzeuge an. Die Zuverlässigkeit dieser HC-Reifen (High Capacity) liegt in der Gestaltung der Seitenwand und des Wulstbereichs.
Ein geringerer Luftdruck vergrößert die Reifenaufstandsfläche, was die Traktion verbessert und den Schlupf verringert. Dies bewirkt einen geringeren Kraftstoffverbrauch, bessere Wirtschaftlichkeit und weniger Umweltbelastung. Gleichzeitig ermöglicht sie eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h.
Portfolio für fast jeden Einsatz
Auch für große Sämaschinen und Anhänger hat Mitas neue Reifenmodelle im Portfolio für fast jeden Einsatz. Oberstes Ziel bei allen ist ein möglichst hoher Bodenschutz. „Gleichzeitig verstehen wir auch die Forderungen der Landwirte nach höherer Tragfähigkeit für mehr Effizienz.“ So gibt es auch eine weitere Version des Agriterra 02, der vierte Reifen dieser Reihe mit VF-Technologie. All das, um sich am Markt auch für Ersatzreifen zu behaupten. Den Branchenkennern zufolge werden zwei von drei Erstausrüster-Reifensätzen später durch günstigere Reifenmarken meist aus Indien ersetzt. Dem will man bei Mitas mit einem noch breiteren Angebot, besserer Produktqualität und höherer Zuverlässigkeit entgegentreten.
- Bildquellen -
- Otrokovice Plant 00: Mitas
- AGRITERRA SFT Steyr: Mitas
- Otrokovice Plant 07: Mitas