Maul- und Klauenseuche: Verschärfung der Schutzmaßnahmen

Das Österreichische Bundesheer startete an der Grenze mit dem Assistenzeinsatz und die Landwirtschaftlichen Fachschulen in Niederösterreich setzen Präventionsmaßnahmen.

Mittels Seuchenteppich schützt sich etwa die LFS Hollabrunn vor der Maul- und Klauenseuche.

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruskrankheit, die ausschließlich Paarhufer wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Büffel, Lamas, Alpakas sowie wild lebende Klauentiere betrifft. Ein Ausbruch in Österreich hätte schwerwiegende Folgen für die heimische Landwirtschaft. In Ungarn und der Slowakei wurden mehrere Fälle von MKS gemeldet – einige davon nur wenige Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Es wurden zahlreiche Vorsorgemaßnahmen getroffen, um eine Einschleppung der Tierseuche zu verhindern. Aus diesem Grund startete zu Beginn dieser Woche der Assistenzeinsatz des Österreichischen Bundesheeres für Desinfektionsmaßnahmen an der Grenze zur Slowakei und zu Ungarn. Mittels Seuchenteppichen werden an den Übergängen in Hohenau und in Berg die Kontrollen von Soldaten durchgeführt. Mit Stand Dienstag gab es in Österreich keinen positiven Fall der Maul- und Klauenseuche.

„Unsere Soldaten leisten einen unverzichtbaren Beitrag, um die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche in Österreich zu verhindern und unsere Landwirtschaft zu schützen. Gerade in solchen Momenten zeigt sich, wie wichtig es ist, dass das Bundesheer schnell und zuverlässig handelt, um die Sicherheit vor Ort zu gewährleisten“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner gegenüber der NÖN.

Praxisunterricht an Fachschulen ausgesetzt

Als Teil der Vorsorgemaßnahmen haben die Landwirtschaftlichen Fachschulen in Niederösterreich den praktischen Unterricht mit Tieren bis auf Weiteres eingestellt. Damit soll verhindert werden, dass sich das Virus über Schulbetriebe weiterverbreitet oder unbemerkt in Nutztierhaltungen gelangt.

Anstelle der Praxiseinheiten in Ställen mit Paarhufern finden derzeit vermehrt Schulungen zur Vorbeugung und Eindämmung von Tierkrankheiten wie der Maul- und Klauenseuche statt. Um das Risiko einer Ansteckung der Tiere zu minimieren, wird der Schulbetrieb klar von den landwirtschaftlichen Tätigkeiten der Schüler und Lehrkräfte getrennt – insbesondere, da viele Lehrkräfte selbst landwirtschaftliche Betriebe führen.

An der LFS Hollabrunn hält man sich penibel an die Vorschriften. So wurde bereits ein Seuchenteppich am Eingang des Schulstalls eingerichtet. Auch der Stall wird ausschließlich von einem Team aus vier Mitarbeitern betreut, damit so wenig verschiedene Personen wie möglich den Stall betreten. Da der Schulstall am Stadtrand von Hollabrunn liegt, ist dieser an Wochenenden ein beliebtes Ziel von Spaziergängern. Damit diese nicht zu nah zu den Tieren vordringen, wurden auch großräumig Zäune errichtet und Hinweisschilder montiert. „Besser einmal zu früh reagieren als einmal zu spät. Als weitere Präventionsmaßnahme machen wir eine Risikoanalyse, sodass mögliche Gefahrenpotenziale systematisch früh identifiziert und bewertet werden können“, so Stefan Amon, Direktor der LFS Hollabrunn. Aufgrund der aktuellen Lage ist die Abhaltung von geplanten Schulveranstaltungen auch ungewiss, so wurde bereits eine geplante Abschlussreise umdisponiert.

- Bildquellen -

  • Seuchenteppich: Foto: LFS Hollabrunn
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AUTORJohannes Stift
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