Ja Natürlich! im Dienste der Bodengesundheit

„Unsere Böden in Gefahr“ unter diesem Titel lud Österreichs größte Biomarke Ja! Natürlich am 20. September 2023 zu einem Medientermin auf einem Bio-Acker auf dem Betrieb von Herbert Nagl in Rannersdorf bei Schwechat (NÖ).

Herbert Nagl, Klaudia Atzmüller und Andreas Steidl stellten die Vorzüge der Bio-Bewirtschaftung für die Bodengesundheit vor.

Fruchtbare, intakte Böden, die den Bedrohungen durch den Klimawandel stand halten, seien das Ergebnis der vorausschauenden Arbeit von Bauern, so Klaudia Atzmüller, Ja! Natürlich-Geschäftsführerin. Co-Geschäftsführer Andreas Steidl ergänzte, dass dies insbesondere auf Bio zutreffe, weil hier kein Mineraldünger und keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen. Ja! Natürlich stehe bereits seit Jahrzehnten für den Erhalt und die Förderung der Bodengesundheit auf Österreichs Feldern.
Gesunde Agrarböden seien entscheidend für die nachhaltige Versorgung mit heimischen Lebensmitteln. Vielen sei nicht bewusst, dass 90 (!) Prozent unserer Lebensmittel aus dem Boden stammen.
Im Angesicht des Klimawandels sei der Boden unsere wertvollste Ressource. Die Bio-Bewirtschaftung trage dem besonders Rechnung, Ja! Natürlich sei auch inpuncto Bodengesundheit ein starker Partner der Bio-Landwirtschaft.

Quelle: Ja! Natürlich/Christian Dusek
Bodenexperte Walter Fitz zeigte Anhand von Bodenprofilen, wie sich Pflanzenwurzeln und Regenwürmer ausbreiten können.

Bodenschutz ist Klimaschutz

Bodenexperte und Gutachter Walter Fitz stellte die Bedeutung des Bodens für den Klimaschutz in den Vordergrund: „Böden speichern mehr Kohlenstoff als alle Wälder der Erde“, so sein Statement mit Überraschungseffekt. Eine besondere Rolle für eine stabile Bodenstruktur, Fruchtbarkeit und Wasseraufnahme komme den Regenwürmern zu. Höhere Humusgehalte und eine reduzierte Bodenbearbeitung fördern die Regenwurmtätigkeit. Die Regenwurmgänge pro Quadratmeter können bis zu einem Kilometer ausmachen. Dadurch werde Humus in tiefere Bodenschichten gebracht und ein effizientes Kanalsystem zur Wasseraufnahme angelegt, erklärte er den wichtigen Beitrag der meist unsichtbaren Helfer unter der Erde. Zudem können humusreiche Böden Wasser besonders gut aufnehmen und speichern, eine unerlässliche Eigenschaft in Zeiten des Klimawandels mit vermehrten Trockenperioden und Starkregen. Die Bio-Bewirtschaftung leiste hier einen besonderen Beitrag.
Speziell ausgerichtete Fruchtfolgen seien entscheidend für den Humusaufbau und damit für einen gesunden, fruchtbaren Boden und die Sicherung der Ernte und verlässlichen Versorgung – also essentiell für unser aller Zukunft, ergänzte Andreas Steidl. Bio-Bauer Herbert Nagl stelle unter Beweis, dass Bio-Bewirtschaftung auch in schwierigen Jahren eine sichere Ernte ermgölichen.

Luzerne-Brache sichert die Bio-Weizenqualität

Herbert Nagl liefert seit über 20 Jahren Getreide an Ja! Natürlich, vor allem Winterweizen, Hartweizen (Durum) und Roggen – aus dem beispielsweise das Ja! Natürlich Pizza- und Pasta-Mehl produziert wird. Als Betrieb ohne Viehhaltung hat Nagl keine Möglichkeit, Mist aus seinen Ställen auf den Feldern auszubringen. Er gleicht dies mit einer zweijährigen Luzerne-Brache in der Fruchtfolge aus, ehe wieder drei bis vier Jahre mit Getreide folgen – insbesondere auf dem vorgestellten Feld mit tiefgründigem Schwemmlandboden im Nahbereich der Schwechat. Mit der spezifisch gestalteten Fruchtfolge sorgt er für einen abgestimmten Nährstoffhaushalt und verminderten Unkrautdruck. Nagl: „Die diesjährige Getreide-Ernte war aufgrund der Witterung nicht gerade begünstigt – dass die Proteinwerte unseres Weizens dennoch überdurchschnittlich hoch waren, zeigt mir, dass sich die jahrelange Investition in unsere Böden nachhaltig positiv auswirkt.“ Kritisch merkte Nagl an, dass gerade die Luzernebegrünung im Umweltprogramm Öpul besser berücksichtigt werden sollte.

Marktführer bei Gebäck und Brot

Dass sich der Bio-Qualitätsanbau auch für Ja! Natürlich rechnet, das zeigt die Marktposition der Marke etwa bei Brot und Gebäck. Laut Andreas Steidl kann Ja! Natürlich jährlich rund 180 Mio. Stück Bio-Gebäck verkaufen, was einen Marktanteil von 50 % bedeute. Bei Bio-Brot erreiche Ja! Natürlich mit rund 8.000 t pro Jahr Mengenumsatz sogar einen Marktanteil von 60 %. Aktuell investiere man zudem in ein Überlager an Getreide, um jahrgangsbedingte Schwankungen abfedern zu können. Steidl betonte, dass die Konsumenten den Bio-Produkten auch trotz allgemeiner Teuerungswelle die Treue halten. Ja! Natürlich könne sich im schwierigen Umfeld mit weiterem moderatem Wachstum behaupten.

- Bildquellen -

  • 230920 02 JA Bodenprofil: Ja! Natürlich/Christian Dusek
  • 230920 01 JA Boden: Ja! Natürlich/Christian Dusek
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QuelleH.M.
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