Holzmarkt Juni ’24: Hohe Vorräte, schwache Nachfrage

Konsum und Dienstleistungen zeigen zwar ein schwaches Konjunkturwachstum, der produzierende Bereich und das Bauwesen befinden sich jedoch weiterhin in einer Rezession.
Die Standorte der heimischen Sägeindustrie sind sehr gut mit Nadelsägerundholz bevorratet. Daher ist die Nachfrage aktuell gering. Die Holzernteaktivitäten konzentrieren sich derzeit zwar nur auf die Schadholzaufarbeitung, mangels Nachfrage und durch regional hohes Angebot liegt Holz in Teilen Österreichs auf Waldlager.
Die Preise haben in Kärnten, Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg am oberen Preisband nachgegeben. Das Leitsortiment Fichte A/C 2b+ weist österreichweit zwischen 83 und 107 Euro/FMO eine große Bandbreite auf. Die Nachfrage nach Lärche ist sehr rege und übersteigt bei zumeist gleichbleibenden Preisen weiterhin das Angebot. Die Produktion von Kiefer sollte saisonbedingt nur in enger Abstimmung mit dem Käufer und unter Gewährleistung zeitnahem Abtransports erfolgen, um Qualitätsverluste zu vermeiden. Auch hier wurden die Preise regional abgesenkt.

Die Lager der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind ebenfalls gut mit Industrierundholz bevorratet. Der Abtransport ist kontinuierlich, im Süden Österreichs verzögert. Die Preise sind stabil, mit 63 bis 98 Euro je Tonne atro ist die Spannweite auch hier sehr groß. Die Preise für Rotbuchenfaserholz liegen zwischen 80 und 100 Euro je Tonne atro.

Am Energieholzmarkt ist die Lage angespannt. Ein geringer Verbrauch in der zurückliegenden Heizsaison und entsprechend hohe Lagerstände sowie großes Angebot, teilweise auch aus dem Industrierundholz, dämpfen die Nachfrage.

Die kühle und nasse Witterung der letzten Wochen hat die Borkenkäferentwicklung etwas eingebremst. Dennoch sind die Fangzahlen des Monitoringsystems außergewöhnlich hoch. Zusätzlich zum Buchdrucker ist auch der Kupferstecher vermehrt zu finden. Daher sollten auch Stangenhölzer sowie der Kronenbereich verstärkt auf Stehendbefall kontrolliert werden.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum Mai – Anfang Juni 2024 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze:
• bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %,
• bei Regelbesteuerung sind bei Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.

LK Österreich, Marktbericht Stand 17. Juni 2024

 

- Bildquellen -

  • 230223 Holzverladen C Agrarfoto: agrarfoto.com
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AUTORH.M.
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