
Trotz anhaltend angespannter Wirtschaftslage stimmt die jüngste Konjunkturprognose des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo die heimische Holzindustrie vorsichtig optimistisch. Laut Wifo hat sich die für das Holzgeschäft essenzielle Bauwirtschaft nunmehr stabilisiert und soll heuer sogar leicht expandieren. Geschuldet sei das unter anderem der im Vorjahr beschlossenen Wohnbauinitiative und dem rückläufigen Zinsniveau.
Feste Preise für Rundholz
Im laufenden Betrieb der Sägewerke ist davon naturgemäß noch nichts zu spüren. Laut Forstabteilung der LK Österreich sind die Standorte der Sägeindustrie aktuell unterschiedlich mit Fichtensägerundholz bevorratet. So werden aus dem Süden teilweise volle Lager gemeldet. Jene Standorte, die aufnahmefähig sind, zahlen für Fichten- und Tannenblochholz (A, B, C 2b) 105 bis 110 Euro je Festmeter frei Straße. Auch in den westlichen Bundesländern seien Nachfrage und Preise leicht rückläufig. Dort werden für das Leitsortiment noch bis zu 113 Euro je Festmeter erlöst.
Gänzlich anders ist die Absatzsituation im Norden Österreichs. Hier beobachten die LK-Experten anhaltend rege Rundholznachfrage. „Vertraglich vereinbarte und bereitgestellte Mengen werden zügig abtransportiert“, heißt es. Selbst dort, wo Straßensperren den Abtransport verzögern, seien größere Waldlager die Ausnahme. Die Preise bewegen sich in Ober- und Niederösterreich im Mittel um 110 Euro je Festmeter. Anhaltend gut nachgefragt werden auch Lärchenbloche. Im Bundesschnitt liegt deren Preis bei 144 Euro je Festmeter (A, B, C, 3a). Höchstpreise werden mit 185 Euro in der Steiermark erzielt, wobei hier gegenüber dem Vormonat ein Rückgang notiert wird. Schwierig soll sich der Absatz von Kiefer gestalten. Preislich bewegt sie sich bei 65 bis 80 Euro je Festmeter.
Energieholz, bitte warten
Keine Besserung zeichnet sich beim Energieholz ab. Nach dem milden Winter seien sämtliche Abnehmer bestens bevorratet, eine Vermarktung außerhalb von Langfristverträgen sei kaum noch möglich. Der Abtransport erfolgt – wenn überhaupt – nur nach langen Wartezeiten, so die Experten. Entsprechend geben auch die Preise nach. Energieholz lang wird je nach Region noch für 57 bis 110 Euro je Atrotonne frei Straße gehandelt. Für Energiehackholz liegen der Forstabteilung kaum noch Preise vor. In Niederösterreich wird eine Größenordnung von 60 bis 70 Euro je Atrotonne genannt. Ab Werk erlöst Hackgut durchschnittlicher Qualität im Bundesschnitt knapp 99 Euro. Auch beim dieser Tage kaum gehandelten Brennholz geben die Preise nach. Im Osten erlösen Waldbauern für Weichholz 60 Euro, in Tirol immerhin noch bis zu 125 Euro je Raummeter. Bei Hartholz liegt das Preisband zwischen 78 und 131 Euro.
Gedämpfte Nachfrage nach Industrieholz
Etwas besser stellt sich die Lage beim Industrieholz dar. „Außerhalb der Schadgebiete ist bei gedämpfter Nachfrage eine kontinuierliche Abnahme und rascher Abtransport zu verzeichnen“, wissen die LK-Marktexperten. In Ostösterreich verzögere sich die Abfuhr, abgenommen werde dennoch. Fichten-/Tannenfaserholz bringt dort 35 Euro je Festmeter frei Straße. Der Schleifholzpreis ist mit 38 bis 40 Euro je Festmeter leicht rückläufig. Im Süden hingegen übersteige das Angebot die Nachfrage, auch dort sind die Preise entsprechend geringer. „Rotbuchenfaserholz wird bei kontingentierter Abnahme und regional gesunkenen Preisen etwas schwächer nachgefragt“, teilt die LK außerdem mit. Im Bundesmittel erlöst es 58 Euro je Festmeter.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäfte von März bis Mitte April und sind Nettopreise. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze:
bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind
bei Energie- und Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.
- Bildquellen -
- Heizwerk: LEOPOLD - STOCK.ADOBE.COM