“Nicht ein Verbot des Wirkstoffes Glyphosat, sondern seine verantwortungsvolle Verwendung nach österreichischem Vorbild ist die Lösung. Um der Verunsicherung der Konsumenten ein Ende zu setzen, hat die LK Niederösterreich 15 heimische Braugersten und zehn Weizenproben in der LVA untersuchen lassen. In keiner einzigen davon konnten Rückstände nachgewiesen werden. Da in Österreich die Verwendung von Glyphosat zur Abreife von Getreide verboten ist und der Wirkstoff ausschließlich vor der Aussaat eingesetzt wird, um das Risiko von Abschwemmung und Bodenverlust vor allem bei Mais oder Zuckerrübe zu minimieren, gibt es auch keinerlei Rückstände im Getreide. Daher würde nicht erst ein Verbot, sondern schon die Anwendung nach heimischem Vorbild das Problem lösen”, erklärte LK Österreich-Präsident Hermann Schultes und ergänzte: “Während Prüfbehörden weltweit Unbedenklichkeit attestieren, behaupten NGO-Vertreter das Gegenteil und untergraben zudem die Glaubwürdigkeit der Behörden. Erfahrungen der Landwirtschaftskammer und Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass der Wirkstoff bei verantwortungsbewusstem Einsatz deutlich mehr ökologische Vorteile für den Bodenschutz als allfällige Risiken hat.”
Heimische Herkunft sicher
Anstoß für diese Analysen war, dass bestimmte Umweltorganisationen den Kampf gegen Glyphosat zu einer zentralen Frage hochstilisiert haben. Der Grund war eine Untersuchung über Spuren von Glyphosat in österreichischen Bieren. Schultes dazu: “Da in heimischem Getreide keinerlei Rückstände vorhanden sind, bleibt die Vermutung, dass in österreichischen Biermarken auch Malz aus ausländischen Gersten verwendet wird. Besorgte Konsumenten können ein Risiko vermeiden, indem sie bei Getreide und Getreideprodukten auf österreichische Herkunft achten. Den Bierbrauern, die in den medialen Chor mit der Forderung nach einem Verbot eingestimmt haben, sei geraten, beim Einkauf lieber auf österreichische Herkunft zu achten, als die Produktion der Bauern dadurch zu erschweren, dass sie aus populistischen Motiven einen wirksamen Bodenschutz unmöglich machen.”
Kennzeichnung der Herkunft hilft
“Wie schon bei vielen anderen ausländischen Lebensmittelskandalen, wie EHEC in Gemüse oder Fipronil in Eiern, gibt es ein relativ einfaches Mittel, die Sicherheit der eigenen Ernährung zu erhöhen, nämlich auf nachweislich österreichische Herkunft zu achten. Um diesem Ziel näher zu kommen, sind aber weitere Schritte für die verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft von Zutaten in Verarbeitungsprodukten und in der Gemeinschaftsverpflegung zu setzen”, so Schultes abschließend.
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