Die Obergrenze für ukrainischen Importzucker von 262.652 Tonnen soll erreicht sein.

Schon seit 19. Juni erhebt die Europäische Union wieder Einfuhrzölle auf ukrainischen Hafer. Das Getreide war damit das erste der sieben sogenannten „sensiblen Agrarprodukte“, bei dem die (aus dem Durchschnitt der Einfuhren von 1. Juli 2021 bis 31. Dezember 2023 errechnete) Obergrenze für zollfreie Importe überschritten wurde. Just in jener Woche, in der die EU die offiziellen Beitrittsverhandlungen mit Kiew aufnimmt, dürfte die Europäische Kommission nun auch bei Zucker und Eiern die „Notbremse“ aktivieren, wie APA und AIZ die Financial Times zitieren. Zwar liegt nach wie vor keine offizielle Bestätigung durch die Brüsseler Behörde vor, die britische Wirtschaftszeitung beruft sich jedoch auf „mit dem Vorgang vertraute Personen“ innerhalb der Kommission.

419 Euro je Tonne Weißzucker fällig

Schon Ende Mai wurde bekannt, dass die Obergrenze für Zucker in Höhe von 262.652 Tonnen bald erreicht sein dürfte. Laut Financial Times würden für ukrainische Exporteure nun 419 Euro je Tonne Weißzucker und 339 Euro je Tonne Rohrzucker sowie 30 Cent pro Kilogramm Eier fällig. Für Hafer gilt ein verhältnismäßig geringer Zollsatz in Höhe von 89 Euro je Tonne. Bei Geflügel, Getreideschrot, Mais und Honig bleiben die Zollschranken indes weiterhin geöffnet. LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger sieht sich durch die Wiedereinführung der Handelshemmnisse in seiner politischen Arbeit bestätigt: „Dass diese Schutzmaßnahmen bereits nach einem Monat in Kraft treten, unterstreicht deren Notwendigkeit für die europäische und österreichische Landwirtschaft.“ Diesbezüglich erneuert er auch seine Forderung nach einer Ausweitung der Vereinbarungen mit der Ukraine: „Wir bekräftigen unsere Haltung, dass in Zukunft auch der Weizen einbezogen werden muss, da dieser für unsere Betriebe eines der wichtigsten Produkte darstellt.“

 

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AUTORClemens Wieltsch
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