Beim Landesentscheid Pflügen, der am vergangenen Wochenende in Handenberg im Innviertel stattfand, führte die Landjugend das perfekte Zusammenspiel von Mensch und Technik vor. 32 Teilnehmer stellten sich dem anspruchsvollen Bewerb. So gab es drei verschiedene Kategorien – „Beetpflügen“, „Drehpflügen standard“ und „Drehpflug spezial“ – in denen die Jugendlichen ihr Können unter Beweis stellten.
Spezielle Kriterien bestimmen die geschickten Landessieger
Viele Kriterien fließen dabei in die Bewertung mit ein. Unter anderem soll zum Beispiel eine genau vorgegebene Parzelle so regelmäßig und genau wie möglich gepflügt werden. Dabei zählt nicht nur die Gleichmäßigkeit der Furchen, sondern auch die genaue Unterbringung des Bewuchses, die Geradheit sowie die konstante Einhaltung der Arbeitstiefe. Die Pflüger sind gefordert, ihre Pflüge und Traktoren perfekt aufeinander und auf die vorherrschenden Bodenbedingungen abzustimmen. Dazu gehört nicht nur ein ausgezeichnetes technisches Verständnis, sondern auch viel Erfahrung, die oft erst im Laufe der Jahre entsteht und weitergegeben wird. Durchgesetzt haben sich die Punktbesten
Stefan Steiner (LJ Kremsmünster) bei den „Beetpflügern“ und Sebastian Deixler-Wimmer (LJ Sattledt) bei den Wendern, wie die „Drehpflüger“ auch genannt werden.
Die besten „Beetpflüger“ hier ganz genau im Überblick
Steiner hat sich in der Pfügerszene bereits einen Namen gemacht. So ist er etwa zweimaliger WM-Teilnehmer und oftmaliger Landes- und Bundessieger. Im „Beetpflügen“ überzeugten außerdem der Thalheimer Matthias Stiglhuber, der sich den zweiten Platz sicherte sowie der Handenberger Andreas Eder, der seinen Heimvorteil nutzte und sich somit den dritten Platz holte.
Sieger in „Drehpflügen standard“ und „Drehpflügen spezial“
Doch auch im Drehpflügen wurden herausragende Leistungen abgegeben. Deixler-Wimmer lieferte eine tolle Leistung in der Kategorie „Drehpfug spezial“. Der Lichtenberger Manuel Schuhmann überzeugte ebenfalls und landete auf Platz zwei. Auf den dritten Platz pflügte sich Hannes Altenbuchner (LJ Neukirchen/Enknach).
Die Kategorie „Drehpflug standard“ zeichnet sich dadurch aus, dass keinerlei Umbauten an den Pflügen vorgenommen werden dürfen. Somit müssen sie den Werkausführungen entsprechen. Alfred Weinbergmair aus Sipbachzell führte dabei das Podest an und kann mit 95,92 Punkten ebenfalls seinen ersten Landessieg verbuchen. Dicht dahinter landete Alexander Hundstorfer (LJ Sattledt) mit 95,23 Punkten. Einen soliden dritten Platz weiters erreichte der Schärdinger Leonhard Brait.
Weltmeisterschaft: Dritter Platz geht an Oberösterreicher
Pflügen ist aber keineswegs nur hierzulande ein beliebtes Wettkämpfen. Weltweit gibt es darin echte Meister. So fand kürzlich ebenfalls die Weltmeisterschaft im Pflügen statt. Zwei Österreicher machten sich auf den Weg nach Estland, wo sich die Pflügerelite zur Meisterschaft traf. Dabei gab es eine zusätzliche Kategorie – „das Grasland“. Über zwei Tage lief der Bewerb. So wurde am ersten Tag eine Parzelle auf Stoppelflächen gepflügt und am zweiten eine auf Grasland. Hinzu kommen die Bodenbedingungen, die sich in Estland selbstverständlich von jenen in Österreich unterscheiden. Das Wochenlange Training machte sich aber bezahlt. So erzielte der gebürtige Sipbachzeller Bernhard Keferböck herausragende Ergebnisse. Während er sich am ersten Tag am Grasland einen soliden siebten Platz sicherte, konnte er am Stoppel noch einen draufsetzen. Er pflügte sich aufs Stockerl und durfte sich über den dritten Platz bei der Weltmeisterschaft freuen. In der Gesamtwertung ist er somit Vierter und rutscht dabei nur knapp am Stockerl vorbei. Zusätzlich gewann er aber auch die U25-Wertung und wurde zum „besten Newcomer“.
Wer nun immer noch nicht genug vom Pflügen bekommen hat, sollte das kommende Wochenende im Mühlviertel sein. In der Gemeinde Walding findet dort der spannende Bundesentscheid statt. Dabei sichern sich die Besten der Besten wieder ihr Ticket zur Weltmeisterschaft 2025, die nächstes Jahr in Prag stattfinden wird.
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- Bild: Landjugend Oberösterreich