Regional in der Produktion und damit international erfolgreich am Markt

Nachhaltigkeit und regionale Lebensmittelproduktion sichern die Versorgung der Menschen in Europa, betonten die EU-Mandatare Weiss und Bernhuber bei Vorzeigebetrieben in Niederösterreich.

Besuchten die Nordex-Käserei: Pernille Weiss (m.), Alex Bernhuber, Silke Dammerer (r.)

Die Themen Nachhaltigkeit und regionale Lebensmittelproduktion im Kontext einer europaweit gesicherten Lebensmittelversorgung standen im Mittelpunkt eines Arbeitsbesuches der dänischen Europa-Abgeordneten Pernille Weiss bei ihrem Kollegen aus Österreich, ­Alexander Bernhuber. Beider Fazit nach mehreren Betriebsbesuchen: Die Corona-Pandemie und auch der Ukraine-Krieg führen vor Augen, dass regionale Kreisläufe besser gegen unerwartete Ereignisse und Krisen gerüstet sind als globale Warenströme und Produktionsabläufe.

Niederösterreich ist Vorreiter – bei Produktion und Entsorgung

Wie nachhaltige Produktion in der Region mit internationalem Absatz funktionieren kann, zeigt das Beispiel der Nordex-Käserei in Pöggstall: Diese gehört zur Nordex Food-Gruppe, einem Unternehmen in Familienbesitz aus Dänemark. Geschäftsführer Lars Madsen führte die beiden EU-Politiker sowie die Melker Bezirksbäuerin Silke Dammerer durch das österreichische Werk. Pöggstall ist nach dem dänischen Stammsitz von Nordex in Himmerland die zweitgrößte Produktionsstätte des Konzerns. Auf rund 8.500 Quadratmetern produzieren 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Waldviertel aktuell rund 6.000 Tonnen Weißkäse jährlich – Salatkäse, Feta und Halloumi, vorrangig für türkische Kunden und Konsumenten in Europa. Für Bernhuber ist die Nordex-Käserei ein „herausragendes Beispiel für die wertvolle Arbeit der Bäuerinnen und Bauern in guter Zusammenarbeit mit der heimischen Wirtschaft im internationalen Kontext.“ Die Käserei bringe enorme Chancen für Wachstum und Beschäftigung in der Region, so der Europaparlamentarier.

Das Thema Nachhaltigkeit wurde auch beim zweiten Betriebsbesuch diskutiert, im erst 2021 eröffneten Kompostierwerk der Firma Brantner in Krems-Gneixendorf. Dort wird aus Biomüll, der teils auch mit Plastik und Metallteilen verunreinigt ist und gezielt davon gesäubert wird, nach wenigen Wochen beste Komposterde für Hochbeete. „Ein weiterer Vorzeige­betrieb für Europa“, zeigte sich Bernhuber beeindruckt. Österreich sei in Sachen Recycling besser als der europäische Durschnitt: Mehr als 50 Prozent des anfallenden Mülls werden hierzulande weiterverwertet und somit zurück in die Produktion gebracht. Das erfordere innovative Ideen und Betriebe – wie die Brantner Gruppe. Europaweit betreibt das Unternehmen 16 Deponien, zwölf Sortieranlagen, neun Kompostplätze sowie sechs weitere Aufbereitungsanlagen.

Die Geschäftsführer Stefan Riepl und Josef Scheidl gaben den EU-Politikern ihren Wunsch nach Angleichung der Regeln zwischen den Mitgliedstaaten mit auf den Weg. Nur so wäre es möglich, notwendige Bewilligungen rascher zu erhalten und oft mühsame Prozesse effizienter zu gestalten.

- Bildquellen -

  • 12 01 17 22 NO: Büro MEP Alexander Bernhuber
- Werbung -
AUTOREva Riegler
Vorheriger ArtikelAufklärungsarbeit als stärkstes Motiv
Nächster ArtikelLandesverteidigung und Landwirtschaft übernehmen in der Krise Verantwortung