“Unser Boden ist bei den heimischen Bäuerinnen und Bauern in besten Händen”, betont Josef Moosbrugger anlässlich des Internationalen Tags des Bodens am 5. Dezember. Gleichzeitig warnt der LK Österreich-Präsident vor einer weiteren Versiegelung und fordert verstärkte Schutzanstrengungen.
Der Boden ist die zentrale Grundlage der landwirtschaftlichen Produktion und des Lebens. “Trotz des voranschreitenden Klimawandels haben es unsere Bäuerinnen und Bauern – unterstützt von weitsichtigen agrarpolitischen Maßnahmen – geschafft, die Humusgehalte in den letzten Jahren aktiv zu steigern. Eine Studie der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zeigt, dass die Humusgehalte seit 1991 deutlich und kontinuierlich gestiegen sind. Zu einem ebenso positiven Ergebnis kommt eine aktuelle Publikation im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums zur Entwicklung verschiedener Bodenparameter auf Ackerland in Österreich”, betont Moosbrugger.
Beim Österreichischen Agrarumweltprogramm liegt ein schon lange ein wesentlicher Fokus auf den Bodenschutz . Mit der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) ab 2023 wurden im Rahmen des ÖPUL gezielt zusätzliche Anreize zur Erosionsreduktion und Stärkung der Bodenfruchtbarkeit geschaffen. Dazu zählen die Ausweitung der Humuserhalt- und Bodenschutzmaßnahme auf das ganze Bundesgebiet, die Erweiterung der Gebietskulisse für den vorbeugenden Grundwasserschutz sowie die Möglichkeit von Untersaaten bei Ackerbohnen, Kürbis, Soja und Sonnenblume und ab 2025 auch bei Mais und Sorghum. Aber auch das Anhäufeln von Querdämmen beim Erdäpfelanbau, die Begrünung von erosionsgefährdeten Abflusswegen auf Ackerflächen und die Bewirtschaftung auswaschungsgefährdeter Ackerflächen stehen verstärkt im Fokus.
“Im Rahmen des ÖPUL werden mittlerweile auf knapp 500.000 ha Begrünungsmaßnahmen gesetzt, auf über 180.000 ha aktiver Erosionsschutz betrieben und Bodenproben von rund 15.000 Betrieben auf ihren bewirtschafteten Flächen gezogen und analysiert. Damit nimmt Österreichs Landwirtschaft eine internationale und europäische Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit ein”, berichtet Moosbrugger stolz.
Bodenstrategie samt Aktionsplan raschest umsetzen, Versiegelung eindämmen
“Die heimische Agrarpolitik und die Bäuerinnen und Bauern sind Garant dafür, unsere Böden gut an die nächsten Generationen zu übergeben. Das erwarten wir uns auch von allen anderen Verantwortlichen. Die von Ländern, Gemeinden und Städten beschlossene Bodenstrategie samt Aktionsplan muss rasch und umfassend umgesetzt werden”, hebt der LKÖ-Präsident hervor. “Insbesondere den darin vorgesehenen Instrumenten, wie der Festlegung landwirtschaftlicher Vorrangzonen, Einschränkungen von nicht-land- und forstwirtschaftlichen Bauten im Grünland und von flächenintensiven Nutzungen, wie etwa Shoppingcentern am Ortsrand, muss verstärkte Bedeutung beigemessen werden. Auch die Maßnahmen zur Stärkung der Ortskerne oder das Brachflächenrecycling müssen raschest umgesetzt werden”, fordert Moosbrugger.
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