Österreichs Traktorabsatz stottert

Fast ein Fünftel weniger Standardtraktoren im Vergleich zum Vorjahr.

Im ersten Quartal von Jänner bis März wurden hierzulande 1.239 land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen neu zugelassen. Das sind laut Club Landtechnik Austria um 14 Prozent weniger als noch vor einem Jahr.

Der Traktormarkt in Österreich stottert nach wie vor. Von den seit Jahresbeginn bis Ende März neu registrierten Traktoren entfielen: 
• 911 (-19 %) auf das Segment Standardtraktoren,
• 36 (-37 %) auf Obst- und Weinbautraktoren (laut Datenquelle Statistik Austria waren es  64 Stück oder -24 %),
• 18 (-28 %) auf Traktoren mit vier gleich großen Rädern (diese fallen laut Statistik Austria auch unter das Segment Obst- und Weinbautraktoren),
• 84 (-14 %) auf Klein- und Kompakttraktoren und 
• 180 (+35 %) auf „Sonstige“ in land- und forstwirtschaftlicher Verwendung, also Quads, ATVs und andere.

Quelle: prostooleh - stock.adobe.com

Wenngleich sich die Neuzulassungen zuletzt im März vergleichsweise günstig entwickelt haben – bei den Standardtraktoren lag das Minus gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres nur bei zwei Prozent –, bleibt die Aussicht durchwachsen, da der Marktrückgang im ersten Quartal bei -19,3 Prozent liegt. „Ich schließe nicht aus, dass heuer im ganzen Jahr weniger als 3.000 Standardtraktoren neu zugelassen werden“, sagt der ausgewiesene Marktkenner Rudolf Dietrich, Obmann des Clubs Landtechnik Austria (CLTA). Zum Vergleich: 2024 wurden in Österreich noch 3.726 Traktoren amtlich registriert.

Im außergewöhnlichen Jahr 2021 waren es sogar noch rund 6.000. Dietrich verweist auch auf mögliche Unsicherheiten, die sich absolut marktstörend auswirken könnten, etwa auf das mögliche Übergreifen der Maul- und Klauenseuche von der Slowakei und Ungarn auf Österreich oder auch die aktuellen Zoll-Drohungen aus den USA.

Steyr vor Fendt

Einmal mehr liegt die Marke Steyr in Österreich an der Spitze der Standardtraktor-Statistik. 214 Neuzulassungen (-18 %) im heurigen ersten Quartal bedeuten einen Marktanteil von 23 Prozent. Dahinter folgen die Marken Fendt mit 161 Zulassungen (-25 %) und New Holland mit 106 Traktoren (-3 %). Absolut am stärksten zulegen konnte Deutz-Fahr (+20 Stück  auf 51 Traktoren; +65 %). Am meisten verloren hat die Marke John Deere (-74 Stück auf 53 Traktoren; -58 %).

Spezialtraktoren

Bei Obst- und Weinbautraktoren liegt laut Club Landtechnik Austria Fendt mit 13 Neuzulassungen (-28 %) in den ersten drei Monaten des Jahres in Führung.  Die Statistik Austria weist dagegen als Nummer eins Carraro (18 Zulassungen, -28 %) aus. Die Marke ist gleichzeitig die Nummer eins in der Statistik „Traktoren mit vier gleich großen Rädern“ des CLTA.

Bei Klein- und Kompakttraktoren führen aktuell die Marken Kubota und Solis mit je 17 Neuzulassungen (-6 % und -50 %), bei Quads, ATVs und ähnlichen Fahrzeugen ist CFMoto mit 99 Stück (+98 %) klar voran.

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AUTORMichael Stockinger
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