
Aussicht auf den Märkten eher gedämpft
Beim Schweinemarkt sollen die von der EU angekündigten Beihilfen für die private Lagerhaltung zumindest den Mengenabsatz in der üblicherweise ohnehin schwierigen Marktphase im Jänner sicher stellen. Beim Milchmarkt war zuletzt eine gewisse Stabilisierung erkennbar. Trotzdem zeichnet sich noch keine unmittelbare Trendwende ab. Da es beim Getreidemarkt weltweit die dritte hohe Ernte in Folge gab, sind auch hier die Erzeugerpreise unter Druck. Im Bereich Bioenergie gibt es wegen der niedrigen Rohölpreise keine positiven Preisimpulse. Unter diesen Umständen fallen für den Ackerbau die Prognosen und Erwartungen für das heurige Jahr gedämpft aus. Eine von vielen Maßnahmen, um die heimischen Lebensmittel zu stärken, ist das im Nationalrat beschlossene “Best- statt Billigstbieterprinzip”, das auch für die Beschaffung von Lebensmitteln in öffentlichen Einrichtungen gilt. Damit können Qualitätskriterien wie Regionalität oder Nachhaltigkeit berücksichtigt werden. “Die Verantwortungsträger in den öffentlichen Küchen sind gefordert, dem Bestbieterprinzip in der Lebensmittelbeschaffung zum Durchbruch zu verhelfen”, so LK-Präsident Franz Reisecker.
Auswirkungen der Steuerreform
Bäuerliche Betriebe sehen sich ab heuer auch mit den Auswirkungen der Steuerreform konfrontiert. Vor allem die Änderungen im Bereich der Umsatzsteuer sind für den Großteil von Bedeutung. Die meisten Betriebe können die negativen Auswirkungen durch die Erhöhung der Umsatzsteuer für wichtige bäuerliche Betriebsmittel durch die Erhöhung der Vorsteuerpauschale von 12 auf 13 Prozent kompensieren. Für spezialisierte Rinder- und Schweinemäster verbleibt aus der Steuerreform aber ein wesentlicher wirtschaftlicher Druckpunkt. Zudem sind Direktvermarkter, Urlaub-am- Bauernhof-Anbieter und Mostbuschenschankbetriebe von der neuen Registrierkassenpflicht betroffen. “Die bäuerlichen Betriebe sind damit auch heuer mit erheblichen unternehmerischen Herausforderungen konfrontiert”, so Reisecker.Mit dem Wirksamwerden der neuen gemeinsamen EU-Agrarpolitik und dem Programm Ländliche Entwicklung mit einem neuen Agrarumweltprogramm gibt es im Bereich der Direktzahlungen und Förderungen für die nächsten Jahre stabile Rahmen-bedingungen.