“Kärnten blüht im wahrsten Sinne des Wortes auf. Es gibt heuer 135.000 m2 Blühflächen für Bienen in Kärnten. Das ist ein sensationeller Wert”, zieht LR Christian Benger Bilanz. Diese Blühflächen wurden angelegt, damit Bienen nach Erntezeiten weiterhin Nahrung finden. 2015 waren es erst 6500 m2 Blühflächen. Dazu kommen heuer weitere Blühflächen entlang von Ackerflächen oder auf Grünland, die von den Landwirten angelegt wurden. Die Notwendigkeit besteht, da ab Juni, wenn die Kulturlandschaft großflächig abgeerntet ist, bei den Bienen Futtermangel herrscht. Die Blühflächen-Aktion wirkt dem entgegen und stärkt zugleich das Bewusstsein für die heimische Biene und regionale Lebensmittel, wie z. B. Honig.
“Wir mussten 2015 das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Biene steigern, nachdem es im vorangegangenen Winter gravierende Ausfälle bei den Bienenvölkern gegeben hat. Deshalb haben wir heuer das Jahr der Blühflächen”, so Benger. Im Vorjahr wurde diese Aktion gemeinsam mit Bienenwirtschaft, Landwirtschaftskammer, Gärtnern, Jägerschaft und der Kärntner Saatbau gestartet, um das Nahrungsangebot für Bienen möglichst flächendeckend und vor allem über alle Erntezeiten hinaus sicherzustellen. Auf öffentlichen Flächen und in Gärten sowie auf landwirtschaftlichen Nutzflächen wurde eine spezielle Blühmischung für Bienenweiden ausgebracht. Spitzenreiter unter den Gemeinden sind St. Jakob im Rosental, Maria Rain und Villach Stadt mit jeweils rund 15.000 m2 Blühflächen. Luft nach oben hat die Gemeinde Wolfsberg, wo nur 150 m2 Bienenweide errichtet werden konnten. Im Schnitt werden pro Bienenvolk ca. zwölf bis 15 Kilogramm Honig geerntet, das sind rund 520 Tonnen pro Jahr. “Damit erklärt sich von selbst, wie wichtig die Bienenwirtschaft für unser Land ist und warum wir so sehr auf die Regionalität setzen”, sagt Benger. Im Vorjahr gab es 283 Neueinsteiger in der Bienenzucht. Eigene Wander-Lehrer bilden Interessierte aus, auch die Kurse heuer seien laut Benger bereits gut gebucht.
Benger hat im Vorjahr 2016 zum Jahr der Blühflächen ausgerufen. Notwendig wurde ein 7-Punkte-Programm zur Rettung der Bienen aufgrund des fatalen Winters 2014/2015, in welchem Bienenvölker bis zu 70 Prozent vernichtet wurden. Im Zuge des 7-Punkte-Programmes wurde Barbara Kircher, die Alminspektorin des Landes, als Bienen-Koordinatorin eingesetzt, die auch für die Blühflächen zuständig ist.