Der europäische Traktorenmarkt schloss in den ersten sieben Monaten des heurigen Jahres mit einem Rückgang von 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab.

Das soll aus den jüngsten Erhebungen des europäischen Verbandes der Landmaschinenindustrie (CEMA) hervorgehen, wie der italienische Verband der Landmaschinenhersteller FederUnacoma anlässlich einer Presseveranstaltung für die Landtechnikmesse EIMA mitteilte.

Insgesamt seien mehr als 125.000 landwirtschaftliche Traktoren verkauft worden. 
Rückgänge gäbe es bei den meisten europäischen Ländern, wenn auch mit einigen Ausnahmen. Deutschland mit etwa fast 18.500 neu zugelassenen Fahrzeugen liege auf dem Niveau des Jahres 2023, während in Spanien ein Aufschwung zu verzeichnen sei. Nach einem “komplizierten Jahr 2023” hätten dort zwischen Januar und Juli die Verkäufe um 9,9 Prozent auf 4.600 Fahrzeuge zugenommen. In Frankreich und Großbritannien war die Entwicklung nicht so positiv: Während der französische Markt mit 17.400 Traktoren die Verluste auf 4,9 Prozent begrenzen hätte können, habe der britische Markt mit knapp über 7.700 verkauften Fahrzeugen einen Verlust von 11,7 Prozent verzeichnet. In Italien entsprächen die Zulassungen bis Juli mit etwas mehr als 9.800 Traktoren einem Rückgang von 15,3 Prozent. Auch die Mähdrescher schlossen laut FederUnacoma mit 200 Einheiten mit einem Minus von 35,5 Prozent ab, die Traktoren mit Ladefläche mit 330 Stück mit -20,3 Prozent und die Teleskoplader mit insgesamt 612 Einheiten mit -18,7 Prozent, während bei den Anhängern (4.800 Einheiten) nur ein Minus von 1,9 Prozent zu verzeichnen war.

Was die Entwicklung der außereuropäischen Märkte anbelangt, so scheinen die Daten die ungünstige Wirtschaftslage in zwei der wichtigsten Länder zu bestätigen: Laut FederUnacoma verzeichnen die Vereinigten Staaten bis Juli einen Rückgang der Traktorenverkäufe um 11,9 Prozent, in Indien soll das Minus bei 8,7 Prozent liegen.

Internationaler Markt wird in nächsten Jahren dennoch wachsen 

Der Rückgang auf dem europäischen Markt und auf den wichtigsten außereuropäischen Märkten – so wurde auf der Konferenz erklärt – hänge von konjunkturellen Faktoren ab, insbesondere von der Verteuerung der Fahrzeuge aufgrund des Anstiegs der Produktions-, Transport- und Logistikkosten und von der Unsicherheit, die durch anhaltende Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten verursacht werde. Dennoch bleibe die Nachfrage potenziell hoch. „Die Prognosen für den Zeitraum 2024 bis 2027 zeigen ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 4,9 Prozent weltweit für den Traktorenmarkt. Bei den anderen Fahrzeugtypen sieht es nicht anders aus, hier wird bis 2027 ein jährliches Wachstum von 5,4 Prozent erwartet“, so die Präsidentin von FederUnacoma, Mariateresa Maschio

Österreich: Laut Club Landtechnik Austria, der Zahlen der Statistik Austria auswertet, wurden hierzulande in den ersten acht Monaten des heurigen Jahres 3.781 Traktoren (inkl. kleinerer Fahrzeuge wie Quads und ATVs in landwirtschaftlicher Verwendung) neu zugelassen. Gegenüber dem gleichen Zeitraum 2023 entspricht das einem Minus von 3 Prozent. Die Mähdrescher-Neuzulassungen gingen gar um 9 Prozent auf 81 Stück zurück, nachdem sie nach den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres mit 63 Stück noch um 12,5 Prozent über dem Vorjahresniveau lagen.

EIMA: Von 6. bis 10. November findet in Bologna zum 46. Mal die EIMA statt. Sie gilt mit zirka 1.700 Ausstellern als die heuer wichtigste europäische Maschinenausstellung für die Landwirtschaft und den Gartenbau. Organisator FederUnacoma geht davon aus, dass die Veranstaltung diesmal das Niveau der vorherigen im Jahr 2022 mit 327.000 Teilnehmern, darunter 57.000 Besucher aus dem Ausland, erreichen oder sogar übertreffen wird.

 

- Bildquellen -

  • Traktor: IYearDesign – stock.adobe.com
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AUTORMichael Stockinger
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