Holzmarkt September ’24: Erst kommt der Schlussbrief, dann der Harvester

Österreichs Industrie und Bauwirtschaft verharren in einer Rezession. Trotz Lohnsteigerungen und nachlassender Inflation hat sich mittlerweile auch der private Konsum eingetrübt. Eine baldige Besserung ist nicht in Sicht.

Die heimische Sägeindustrie ist für Fichtensägerundholz grundsätzlich aufnahmefähig. Aktuell halten sich Nachfrage und Angebot die Waage. Die Waldbesitzer forcieren die Aufarbeitung von Kalamitäten. Regional gibt es auch verstärkte Nachfrage, was allerdings im Preisbild nicht wirksam wird. Die Preise sind stabil. Das Leitsortiment Fichte A/C 2b+ erzielt österreichweit zwischen 87 und 105 Euro/FMO. Die Nachfrage nach Lärche ist sehr rege und übersteigt bei zumeist gleichbleibenden Preisen weiterhin das Angebot. Die Nachfrage nach Kiefer ist sehr uneinheitlich. Während im Süden kein Bedarf besteht, ist im Norden in Absprache mit den Kunden die Vermarktung möglich. Im Westen konnte sogar eine Preissteigerung verzeichnet werden.
In Oberösterreich findet Anfang Dezember eine Nadelholzsubmission statt. Potentielle Sortimente müssen im Vorfeld mit dem regionalen Waldhelfer abgeklärt werden.

Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind aktuell gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Die Nachfrage entspricht meist dem Aufkommen. Der Abtransport und die Übernahme erfolgen kontinuierlich. Das Preisband für Fichtenfaserholz weist eine große Bandbreite auf, liegt jedoch stabil zwischen 63 und 98 Euro je Tonne atro. Rotbuchenfaserholz wird zu Preisen zwischen 80 und 100 Euro je Tonne atro nachgefragt.

Am Energieholzmarkt sind die Lagerstände hoch, die Nachfrage ist sehr gering. Mengen außerhalb von Verträgen sind schwer zu verkaufen. Der Bedarf an qualitativ hochwertigem Brennholz ist derzeit ebenfalls rückläufig. Inwiefern sich die aktuell kühle Witterung auswirkt bleibt abzuwarten.

Der Holzabtransport erfolgt grundsätzlich zügig, die Extremniederschläge vom vergangenen Wochenende könnten in Teilen Österreichs zu Verzögerungen führen. Unabhängig von der Marktlage wird empfohlen, geplante Nutzungen jedenfalls vor der Ernte mit potentiellen Kunden zu besprechen und Mengen, Lieferzeiträume und Preise im Schlussbrief zu verschriftlichen. Sämtliche Informationen rund um den Holzverkauf finden Sie auf www.holz-fair-kaufen.at.

Der Bericht spiegelt den Stand zum 13. September wider. Die Auswirkungen der Sturmböen vom 14. und 15. September konnten bis Redaktionsschluss noch nicht abgeschätzt werden.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum August – Anfang September 2024 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind bei Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.

LK Österreich, Marktbericht Stand 13. September 2024

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  • 230223 Holzverladen C Agrarfoto: agrarfoto.com
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QuelleH.M.
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