Sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht stellen für den menschlichen Organismus eine optimale Erholung dar. Leider kommt jedoch nicht jeder auf dieses Pensum, da ein Viertel aller Österreicher von Schlafstörungen und deren Folgen, wie zum Beispiel Gereiztheit, Nervosität, Unkonzentriertheit oder verminderte Leistungsfähigkeit, geplagt wird.
Der Schlaf hat für den gesamten Körper Regenerationsfunktion, stärkt das Immunsystem, repariert Zellschäden und festigt auöerdem neu Erlerntes im Gedächtnis. Der Schlaf-Wach-Rhythmus wird im Körper über den Botenstoff Melatonin geregelt, welcher mit zunehmender Dunkelheit aus der Zirbeldrüse ausgeschüttet wird. Schlafmenge und -zeiten variieren individuell und sind alters- bzw. geschlechtsabhängig. So finden z. B. Frauen während der Menopause manchmal aufgrund hormoneller Umstellungen und deren Auswirkungen (starkes Schwitzen, …) weniger Schlaf.
Wissenschaftlichen Studien zufolge sind sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht am effektivsten für eine optimale Erholung des Organismus. Wer drei Mal pro Woche über einen Monat bzw. länger Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen hat, sollte die Ursachen dafür abklären lassen. Mögliche Auslöser können abendlicher Konsum schwer verdaulicher Speisen/koffeinhaltiger Getränke/Genussmittel (Tabak, Alkohol), Reizüberflutung, Stress, private Konflikte, Schnarchen, ungünstige Bedingungen im Schlafzimmer (Helligkeit, Temperatur, Matratze), Zeitverschiebung (Jetlag), Schichtarbeit, Einnahme bestimmter Medikamente etc. sein.
Neben stark wirksamen, verschreibungspflichtigen Schlaftabletten erleichtern besonders pflanzliche Präparate aus Baldrian, Hopfen, Melisse, Passionsblume und Lavendel das Ein- bzw. Durchschlafen. Die Vitamine B6 und B12, Magnesium, ein Glas warme Milch – vor allem die darin enthaltene Aminosäure Tryptophan -, ätherische Öle (Lavendel, Benzoe Siam, Melisse, …) in einer Duftlampe, Airsprays oder Massageöle sowie ein abendliches Entspannungsbad fördern ebenso die Schlafbereitschaft. Auch Nahrungsergänzungsmittel mit dem Hormon Melatonin in Kombination mit der Schlafbeere (eine traditionell in der indischen Medizin bei Schlafstörungen und Unruhezuständen verwendete Pflanze) zeigen gute Wirkung. Rezeptfreie schlafanstoöende Medikamente mit Diphenhydramin (Antihistaminikum) sind nur für kurzzeitige Anwendung geeignet.
Abendlicher Teekonsum aus den vorhin erwähnten Kräutern ist nur in geringen Mengen sinnvoll, um eine Ruhestörung durch den daraus resultierenden nächtlichen Harndrang zu vermeiden.
Mag. pharm. Doris Auinger, Apothekerin
E-Mail: presse@apothekerkammer.at