Seit mehr als fünf Jahren honoriert die Berglandmilch Tierwohlmaßnahmen mit Milchgeldzuschlägen. In Summe wurden bisher jährlich rund 15 Mio. Euro ausbezahlt. „Die Berglandmilch arbeitet in Sachen Tierwohl mit einem Anreizsystem, das hat sich bewährt und daran halten wir fest“, erklärt Geschäftsführer Josef Braunshofer. Ab September dieses Jahres wird dieses Budget nochmals kräftig aufgestockt „auf jährlich 30 Mio. Euro“, heißt es aus der Molkereizentrale. Statt bisher drei wird künftig in vier Stufen kategorisiert. „Je nach Stallung und Haltungsform können dabei Zuschläge von bis zu 3 Cent je kg Milch lukriert werden“, teilt man mit.
80 Prozent der Milch aus Stufe 3 und 4
Neu ist die Stufe 3, die die Haltung in Offenfrontställen (mit mindestens 25 % permanent geöffneter Außenhülle) oder Laufstall mit täglich nutzbarem, überdachtem Auslauf mit einem Zuschlag von (netto) 2 Cent je kg Rohmilch honoriert. „Mit der Stufe 3 bilden wir die Erfordernisse des Marktes ab“, so Braunshofer und ergänzt: „Am Laufstall mit täglichem Auslauf ins Freie oder Laufstall mit 120 Tagen Weidehaltung wollten wir als Stufe darüber festhalten.“ Für diese höchste Stufe werden je kg Milch 3 Cent mehr ausbezahlt. Die ersten beiden Stufen (Kombinationshaltung mit 120 Tagen Weide oder täglichem Auslauf beziehungsweise Laufstall ohne Auslauf) bleiben unverändert. Laut Angaben des Milchverarbeiters stammen aber ohnehin schon knapp 80 Prozent der angelieferten Rohmilch aus den beiden höheren Bonusstufen.
Mehrwert im Absatz
Die Tierwohlmaßnahmen ermöglichen der Molkerei, den von Supermarktketten in einzelnen Vermarktungsschienen eingeführten Mindeststandards gerecht zu werden. Braunshofer: „Der Handel sieht das Thema Tierwohl als besonders wichtig an und empfindet unsere Bestrebungen als positiv.“ Der daraus generierte Mehrwert werde ab September über die nun präsentierten Zuschläge direkt an die Milchbauern weitergegeben.
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- Offenfrontstall: agrarfoto.com