Ing. Andreas Schipflinger ist überzeugter Biobauer und selbstständiger Vermögensberater sowie Versicherungsagent und kandidiert in der SPÖ-geführten Gemeinde Kirchberg in Tirol für das Bürgermeisteramt.
Das Wichtigste ist das Miteinander in der Gemeinde
Herr Andreas Schipflinger, die Gemeinderatswahlen stehen vor der Tür. Sie treten in Ihrer Heimatgemeinde Kirchberg gegen den SPÖ-Bürgermeister an. Warum kandidieren Sie für den Bürgermeistersessel?
Die Gemeindepolitik hat mich immer schon interessiert. Seit 12 Jahren gehöre ich bereits dem Gemeinderat an. Zur Kandidatur entschlossen habe ich mich deshalb, weil ich überzeugt bin, dass ich für Kirchberg einiges bewegen kann. Es könnte in Kirchberg allerlei besser laufen.
Ihr Mottö
Das Motto unserer Liste ist “Werte erhalten – Neues gestalten”. Gerade der Jugend ist dieses Thema wichtig. Es hängt vielleicht mit der politischen Lage um uns herum zusammen. Werte mit Bodenständigkeit sind gefragt, man will aber auch Neues zulassen.
Sie sind aktiver Bauer und waren bisher im Gemeinderat aktiv in der Gemeindepolitik vertreten. Was sind Ihre Ziele als Bürgermeister?
Das Wichtigste ist das Miteinander in einer Gemeinde. Wir sind eine stark vom Tourismus geprägte Gemeinde. Viele leben davon, andere sehen das manchmal als Belastung. Es muss auch in Zukunft ein geordnetes Nebeneinander geben.
Was sind Ihre Anliegen? Was würden Sie in Kirchberg als Bürgermeister verändern?
Es geht nicht um große Veränderungen, sondern um Verbesserungen für den einzelnen Bürger. Eine direkte und transparente Kommunikation mit der Gemeinde ist mir ein Anliegen. Nicht jeder hat Zeit oder die Möglichkeit, aufs Gemeindeamt zu kommen oder kennt den Ansprechpartner seines Anliegens. Hier gibt es Online-Dienste, die ein Anliegen- und Beschwerdemanagement möglich machen. Damit kann man die Information an die Bürger sicherlich verbessern. Transparenz in den Entscheidungen bringt auch mehr Akzeptanz bei den Bürgern.
Was steht in der Gemeinde an?
Kirchberg hat in den letzten Jahren viele Projekte – zum Teil aus der Vorperiode – abgearbeitet, wie das Sozialzentrum und die Sanierung der Mehrzweckhalle. Die Sanierung der Kitzbüheler Straße wird 2016 fortgesetzt. Einige Infrastrukturprojekte wie Musikprobelokal und Gehsteige kommen, richten sich aber nach den finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde. Hier muss man umsichtig arbeiten, damit der Verschuldungsgrad nicht noch mehr steigt.
Und für die Landwirtschaft?
Kirchberg hat 118 landwirtschaftliche Betriebe, die mit Fleiß und Ehrgeiz die Landwirtschaft betreiben. Die Almwirtschaft funktioniert bei uns ebenfalls noch gut. Tourismus und Landwirtschaft sind immer ein Thema, an dem man dranbleiben muss.
Gibt es Probleme?
Kaum, es braucht aber ein gegenseitiges Verständnis für die Anliegen aller Beteiligten.
Was sind die größten Themen der nächsten sechs Jahre in der Gemeinde?
Die größte Herausforderung ist das Thema Wohnraum zu leistbaren Preisen. Es soll nicht passieren, dass die Einheimischen unser schönes Dorf verlassen müssen, nur weil keine Wohnung oder kein Grundstück zur Verfügung steht. Ich möchte den Kirchbergerinnen und Kirchbergern wieder eine Perspektive geben. Die Gemeinde muss jede Möglichkeit nützen, um Grundstücke und bestehende Wohnflächen für junge Leute zu sichern. Man muss hier auch neue Wege einschlagen, Stichwort Starterwohnungen. Bei der Vorschreibung des Raumordnungskonzeptes sind wir mittendrin. Es braucht hier alle Anstrengung, damit die Einheimischen nicht auf der Strecke bleiben.
Warum ist allgemein eine starke Vertretung für die bäuerlichen Anliegen bzw. Anliegen des ländlichen Raums mit Mandataren oder einem Bürgermeister aus der Landwirtschaft so wichtig? Und warum ist dies gerade in Kirchberg so wichtig?
Mit Grundeigentümern hat die Gemeinde ständig zu tun. Wenn hier nicht eine starke Vertretung in der Gemeinde verankert ist, dann fehlt auch das Verständnis für die Probleme und Anliegen aus der Landwirtschaft. Dies geht aber nur miteinander.
Warum sollten die Kirchbergerinnen und Kirchberger Sie wählen?
Ich will alle Herausforderungen im Dorf annehmen und etwas bewegen. Um die Zukunft zu gestalten, braucht es ein starkes Team und neues, frisches Denken im Gemeinderat. So kann man Kirchberg weiterentwickeln.