Sie heißen Mischa, Sergej und Nina. Ohne aufzufallen arbeiten sie und Tausende andere Erntehelfer/innen aus der Ukraine, Rumänien oder Bosnien Jahr für Jahr auf Österreichs Feldern. Zu einem Stundenlohn von knapp zehn Euro. Wegen der Corona-Krise können die meisten heuer nicht einreisen. Die Bäuerinnen und Bauern schlagen Alarm: Mit ihren Helferinnen und Helfern aus dem Ausland steht oder fällt die Ernte. „Wenn meine hundert Pflücker/innen aus der Ukraine nicht kommen können, gibt es viel weniger Erdbeeren im Geschäft“, klagt ein Landwirt aus Oberösterreich in der „Am Schauplatz“-Reportage „Keine Ernte ohne Helfer“ am Donnerstag, dem 30. April 2020, um 21.05 Uhr in ORF 2.
In der Not sollen jetzt arbeitslose Österreicher/innen aushelfen und Erdbeeren pflücken, Spargel stechen oder Radieschen ernten. Und das zum selben Stundenlohn wie die Arbeiter/innen aus dem Ausland. Tausende meldeten sich bei der Internetplattform dielebensmittelhelfer.at. Einigen Landwirtschaften ist damit geholfen, für die meisten Betriebe bleibt das Problem ungelöst. Ein Bauer aus Niederösterreich erzählt im „Am Schauplatz“-Interview von vielen Freiwilligen, die bald einmal das Handtuch geworfen haben: „Die Leute haben nach einer Stunde gesagt, es sei ihnen zu anstrengend und zu schlecht bezahlt und sind wieder heimgefahren.“
Der Tiroler Gemüsebauer Romed Giner wollte nicht auf politische Lösungen warten und nahm Geld in die Hand, um sein Stammpersonal aus Rumänien einzufliegen. Nur so könne er den Lebensmittelhandel ausreichend beliefern, sagt er. „Am Schauplatz“-Reporterin Beate Haselmayer fragt für ihre Reportage Bäuerinnen und Bauern in ganz Österreich, warum sie von Erntehelfern aus dem Ausland abhängig sind. Die Antwort ist immer dieselbe. Der massive Preisdruck im Lebensmittelhandel sorge dafür, billig und effizient produzieren zu müssen. Das sei nur mit ausländischen Helferinnen und Helfern möglich.
Sendetermin: 30. April um 21.05 Uhr in ORF 2
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