Schweinebauern stecken tief in der Krise.

Die Corona-Krise setzt vor allem den Schweine haltenden Betrieben massiv zu. Das zeigen Landwirtschaftskammer-Präsidenten Michaela Langer-Weninger (Oberösterreich) und LK-Präsident Franz Titschenbacher (Steiermark) in einer gemeinsamen Aussendung auf. Seit April 2020 sei bereits ein Schaden von 70 Millionen Euro entstanden.

Ein Ende der massiven Markt-Turbulenzen sei nach wie vor nicht in Sicht. „Die heimischen Schweinebauern brauchen als Vorlieferanten für die Gastronomie dringend einen Verlustersatz, um die Höfe vor der Existenzbedrohung zu schützen“, fordern die beiden Präsidenten von der Bundesregierung.

Drei-Punkte-Maßnahmenbündel

Nach recht positiven Aussichten zu Jahresbeginn 2020 seien die Erlöse für die Schweinebauern seit dem ersten Corona-Lockdown im Frühjahr in ein “untragbares Preistief” abgesackt. Als Hauptursache werden fehlende Bestellungen durch die Gastronomie und Hotellerie genannt. „Die Schweinemäster und Ferkelhalter können die enormen Erlösverluste nicht mehr schultern. Als Vorlieferanten für die Gastronomie brauchen sie dringend einen Verlustersatz, um die Existenzgefahr abzuwenden“, verlangen Titschenbacher und Langer-Weninger. Die auflaufenden Verluste würden nämlich von Tag zu Tag größer. Die Bauern könnten die Tiere nicht in ‚Kurzarbeit‘ schicken. “Anders als bei anderen Branchen ist der Betriebsmittel-Einsatz weiterhin sehr hoch”, so Titschenbacher und  Langer-Weninger. 

Konkret handelt es sich um Forderungen nach einem Drei-Punkte-Maßnahmenbündel, das

  1. von der Bundesregierung einen wirkungsvollen Verlust-Ersatz zur Abfederung der Schäden, die den Schweinebauern als Vorlieferanten für die Gastronomie erwachsen, einfordert; 
  2. das von Brüssel, die Vorbereitung des Marktinstruments „Private Lagerhaltung“ verlangt, um den Markt vorübergehend zu entlasten, und
  3. das nach deutschem Vorbild vom Lebensmittelhandel einen besseren Fleischpreis, der auch direkt bei den Bauern ankommt, fordert. 

Der gemeinsame Appell an die Politik der beiden Präsidenten lautet daher:  „Wenn aktuell von allen Seiten die Leistungsbereitschaft der heimischen Bauern für die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung hochgepriesen wird, so darf die aktuelle Krisensituation der fleischliefernden Nutztierhalter nicht übersehen werden. Die Sicherstellung der Eigenversorgung ist ein hohes Gut, die nur dann gewährleistet ist, wenn auch die wirtschaftliche Nachhaltigkeit auf den Höfen gegeben ist“, betonen Titschenbacher und Langer-Weninger.

(red.V.S.)

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  • Ferkelgruppe Lk Ooe: LK OOE
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