Tag des Gestern und des Morgen

Kommentar von Katharina Berger,
Redakteurin.

Allerheiligen ist traditionell der Tag des Gedenkens – an unsere Vorfahren und Verstorbenen, aber auch an das Vergängliche im Leben. Die Wurzeln dieses Tages gehen allerdings viel weiter in die Tiefe, als zunächst wahrgenommen wird. 

Zu Allerheiligen wird nicht nur an die Menschen gedacht, die vor einem das Land bewirtschaftet haben, sondern auch an die Verantwortung an die kommende Generation. Und das in einer Zeit, in der der Ruf nach Nachhaltigkeit in allen Bereichen des Lebens immer lauter wird. Dabei ist Nachhaltigkeit eine jahrhundertealte Gepflogenheit, die wir nur neu entdecken müssen. Es geht nicht allein darum, möglichst effizient zu produzieren, sondern auch sicherzustellen, dass unsere Nachkommen das gleiche Recht auf eine fruchtbare Erde haben wie wir. 

Das Bewusstsein für den Kreislauf der Natur und der Tradition ist ein besonderer Wert, den es zu bewahren gilt. Der bäuerliche Ritus ist von jeher eng mit dem Respekt vor der Natur verbunden. Unsere Vorfahren wussten, dass ihr Überleben von der Fruchtbarkeit des Bodens, den Launen der Natur und Witterung und dem achtsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen abhing. Sie lebten im Rhythmus der Jahreszeiten und pflegten eine nachhaltige Landwirtschaft, schon lange bevor dieser Begriff modern wurde. 

Umso wichtiger ist es daher, diesen bäuerlichen Urinstinkt in der hektischen und technologiegetriebenen Gegenwart zu behüten. An Allerheiligen bietet sich somit die Gelegenheit, darüber nachzudenken und diese Gedanken in die Zukunft zu tragen – für uns und auch für die Generationen, die nach uns kommen werden.

berger@bauernzeitung.at

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