
Obwohl Österreich weiterhin frei von Maul- und Klauenseuche (MKS) ist (Stand Mittwoch), verzichten die USA, Kanada, Japan, Großbritannien und Bosnien-Herzegowina bis auf Weiteres auf Rind- und Schweinefleisch sowie Milch aus Österreich. Die Dauer dieser „reinen Vorsichtsmaßnahmen“ ist nicht abschätzbar. Die Wirtschaftskammer (WKO) warnte bereits vor massiven wirtschaftlichen Schäden.
In Österreich ist etwa bei Schlachtrindern bereits ein größeres Angebot zu bemerken, weiß Werner Habermann, Geschäftsführer der ARGE Rind. Er appelliert an die Bauern, jetzt wegen MKS keine vorgezogenen Verkäufe zu tätigen.
Importverbote angepasst
Nach Bekanntwerden der MKS-Ausbrüche in Ungarn und der Slowakei wurden auch in Österreich Importverbote für Paarhufer, deren Produkte und Jagdtrophäen aus den betroffenen zwei Ländern verhängt. Zum Wochenbeginn hat das Gesundheitsministerium die diesbezügliche Verordnung in enger Abstimmung mit der WKO, der LK und allen zuständigen Ministerien nochmals angepasst.
Konkret wurde das bisher flächendeckende Einfuhrverbot für bestimmte tierische Produkte aus den Nachbarstaaten auf jene Gebiete beschränkt, die gemäß EU-Seuchenrecht als Schutz-, Überwachungs- oder weitere Sperrzonen ausgewiesen sind. Damit erfüllt Österreich das „Regionalisierungsprinzip“, das im Seuchenfall den EU-Binnenhandel absichert.
„Das ist keine Aufweichung, es wird weiterhin streng kontrolliert“, betont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Kleinere Grenzübergänge bleiben weiter geschlossen. An den großen Grenzübergängen unterstützt das Bundesheer die Gesundheitsbehörden bei den Desinfektionsmaßnahmen. Die Polizei führt Fahrzeugkontrollen im grenznahen Bereich durch. Die wöchentlichen Beprobungen aller Tierbestände in der Überwachungszone sowie die risikobasierten Untersuchungen in der erweiterten Sperrzone werden fortgeführt. Österreichweit sind Bauern weiterhin dazu angehalten, Biosicherheitsmaßnahmen umzusetzen. Eine Betriebsindividuelle Risikoanalyse und Besucherprotokolle in Ställen sind Pflicht.
Biosicherheit am Hof
• Besuchsprotokoll führen, betriebsindividuelle Risikoanalyse abschließen (verpflichtend)
• Hygieneschleuse mit Seife, Desinfektionsmittel einrichten
• Zutritt betriebsfremder Personen nur mit betriebseigener oder Schutzkleidung
• Strenge Quarantäne für Zukaufstiere
• Einkauf von Tieren nur aus bekannten Beständen mit gesichertem Gesundheitsstatus
- Bildquellen -
- Bundesheer im Seucheneinsatz: bundesheer.at