Sind wir krisensicher?

Kommentar von Regina Norz, Forum Land Landesobmann-Stellvertreterin

Krisen begleiten die Menschheit seit jeher. In den letzten Jahren scheinen globale und lokale Krisen näher an uns heranzurücken. Das erfordert Resilienz. Nicht nur psychische Widerstandsfähigkeit, sondern die tatsächliche Fähigkeit, Krisen zu meistern. Resilienz und Sicherheit braucht es nicht nur in der Landesverteidigung oder Cybersicherheit. Die zentrale Bedeutung einer hohen Eigenversorgung mit Lebensmitteln in einem robusten Wirtschaftskreislauf gerät oft aus dem Blick. Der reale Klimawandel und die weiter fortschreitende Bodenversiegelung verschärfen die Situation der produzierenden Landwirtschaft zunehmend. 

Fakt ist, dass der Selbstversorgungsgrad wichtiger landwirtschaftlicher Produkte in Österreich sinkt und laut AGES-Studie (BAES-Modell) in den nächsten Jahrzehnten bei fast allen Ackerfrüchten weiter sinken wird, teilweise auf 50 Prozent und darunter. Die Auswirkungen des Klimawandels lassen sich auch von den Schadenssummen der Österreichischen Hagelversicherung ablesen, die sich mit Hunderten Millionen Euro beziffern lassen. Und ein weiteres anschauliches Beispiel – in sieben der letzten zehn Jahre wurden in Innsbruck jeweils mehr als 30 Hitzetage gezählt, das entspricht einer Verdreifachung seit den 1980er Jahren. Eine stabil hohe Eigenversorgung mit Lebensmitteln ist laufend gefährdet. Neben fairen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und nicht versiegeltem Boden, braucht es vor allem bewusste Klimaanpassungsstrategien, die die Land- und Forstwirtschaft im Fokus haben und ebenso die Menschen, die die Versorgung sicherstellen.

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  • Regina Norz: Privat/BZ
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AUTORRed. JS
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