Getreidemarkt KW 30/2020: Erste Ex-Ernte-Preise

Die laufenden Wetter- und Ernteberichte sowie die Exportgeschäfte zwischen den USA und China schlagen sich auch an den internationalen Terminmärkten nieder. Nach einer Rallye in der ersten Monatshälfte drehten die Vorzeichen der Weizennotierungen in Chicago und an der Euronext in Paris jüngst wieder in den roten Bereich. Rasche Erntefortschritte in Frankreich und in den USA, ein stärkerer Euro und Preiskonkurrenz vom Schwarzen Meer standen für die Kurskorrektur im Vordergrund. Allerdings sind die Ertragssorgen in Europa sowie in der Ukraine und in Russland noch nicht vom Tisch und können jederzeit wieder bestimmender Faktor für die Stimmung an den Börsen werden.

Österreich: Handel mit alter und neuer Ernte

Die Handelstätigkeit am österreichischen Kassamarkt laufe ohne Stress, heißt es von Marktbeteiligten. Sowohl Abgeber als auch Abnehmer hätten angesichts der aktuellen Preisentwicklung keine Eile.
Die Haupternte von Weizen verspätet sich jedoch mit den immer wiederkehrenden Regenfällen, die nun bald ein Ende nehmen sollten. Somit wurde zuletzt mit Weizen sowohl alter als auch neuer Ernte gehandelt, welche sich beide am vorigen Mittwoch am Kursblatt der Wiener Produktenbörse fanden.

170 Euro/t fix für Qualitätsweizen

Dabei notieren Premium- und Qualitätsweizen der Ernten 2019 und 2020 etwa gleichauf, jedoch unter den zur gleichen Zeit des Vorjahres festgestellten Werten. Laut Landwirtschaftskammer berichteten Produzenten in Niederösterreich von Fixpreisangeboten von netto 175 Euro/t für Premium- und von 165 bis 170 Euro/t für Qualitätsweizen. Für Mahlweizen seien um 155 Euro/t geboten worden. Die Qualitäten werden als „durchaus zufriedenstellend“ berichtet, die Hektolitergewichte als „hoch und meist über 80 kg“.
Händler aus dem Trockengebiet würden Ernteanteile von 50 % Premium- und 25 % Qualitätsweizen erwarten. Zufrieden mit Qualität und Erträgen zeigten sich Landwirte auch bei Winterbraugerste, Roggen und Triticale. Auf schwächeren, seichten Standorten sind allerdings Trockenschäden zu verzeichnen.

Christian Posekany, AIZ

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