Was tun mit dieser (Laborfleisch-) Prognose?

Kommentar von Sabine Kronberger,
Chefredakteurin „Welt der Frauen“

„Bis 2030 werden 35 Prozent des Fleisches, das wir konsumieren, aus dem Labor stammen“, kam es dem international renommierten Zukunftsforscher Sven Gabor Jansky letzte Woche bei einer Tagung in Wien über die Lippen. Das Publikum war fern der Landwirtschaft anzusiedeln, weshalb nicht einmal ein Raunen durch die Menge ging. Erstaunt war es aber doch. 
Erstaunt ob der Sicherheit, mit der der Wissenschaftler und Forscher seine Aussage tätigte. Laut Berechnungen (nicht seiner eigenen Meinung) ließe sich das so haargenau voraussagen – egal ob es uns nun gefalle oder nicht, so der Chairman des „2b AHEAD ThinkTank“, des größten Zukunftsforschungsinstituts in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 
Seit Tagen lässt mich deshalb der Gedanke nicht mehr los, was das für unsere Landwirtschaft bedeuten würde/wird. Fleischproduzierende Be-triebe sähen sich demnach mit einer Konkurrenz konfrontiert, die weder auf Tierwohl, Wetter, Futter noch auf Wetterbedingungen und Co zu reagieren hat. Mit Menschen in weißen Kitteln, die künstlich produzieren, was auf den Höfen längst existiert. Meine Magengrube schmerzt schon jetzt ob dieser Künstlichkeit, denn ein unechtes Schnitzel will ich nicht. 
Doch was tun mit der Prognose? Anklagen und wüten? Streiken oder Unterschriften sammeln? Nur noch Gemüse anbauen? Aufgeben? Oder es sehen, wie der Forscher es betrachtet: „Fix ist, Laborfleisch hält Einzug. Fix ist auch: Problem und Lösung existieren immer zur gleichen Zeit. Entscheidend ist, ob wir Teil des Problems oder Teil der Lösung sein werden!“

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