AMA-Flächen: 2024 ist das Jahr der Rüben- und Kürbisanbauer

Die erste Auswertung der AMA-Anträge zeigt Erweiterungen der Anbauflächen bei Grünbrache, Zuckerrübe und Ölkürbis. Deutliche Rückgänge gibt es heuer dagegen bei Körnermais, Weizen, Roggen, Raps und Sonnenblume.

Flächenstatistik zeigt deutlich weniger Weizen und Mais, dafür mehr Zuckerrübe (Foto) und Ölkürbis.

Das Umweltprogramm fordert seinen Tribut. Der Umfang der Grünbracheflächen hat nach dem großen Sprung im Vorjahr auch heuer am stärksten zugenommen. Um mehr als 9.100 Hektar haben die heimischen Landwirte die Bracheflächen ausgedehnt. Laut aktueller erster Flächenauswertung der AMA-Mehrfach­anträge 2024 überholte die Grünbrache mit fast 89.000 Hektar auch Sojabohne und Silomais und hat sich damit nach Weichweizen, Körnermais, Ackerfutter und Wintergerste auf dem fünften Rang etabliert.

Rübenflächen auf Acht-Jahreshoch

Als weitere Flächengewinner der heurigen Saison weist die AMA-Statistik Zuckerrübe, Ölkürbis, Hartweizen, Silomais und erstaunlicherweise auch Sommergerste aus.
Stimuliert durch gute Zuckerpreise wurde der Rübenanbau um rund 8.300 Hektar auf 44.400 Hektar ausgedehnt und hat damit ein Acht-Jahreshoch erreicht. Einziges Bedrohungsszenario bleibt die Pflanzenschutzproblematik. Der Öl-und Speisekürbis hat mit 33.700 Hektar (+4.700 ha) einen Teil der Rückgänge des Vorjahres wettgemacht.
Interessant ist, dass sich Hartweizen und Sommergerste gegen den rückläufigen Trend der Getreideflächen behaupten konnten. Vor allem optimistische Preiserwartungen verhalfen dem Hartweizen mit leichten Vorteilen für die Sommerform zu einem Plus von fast 2.900 Hektar. Von der gesamten Hartweizenfläche von 26.300 Hektar entfallen allerdings 81 Prozent auf die Winterform. Aufgrund ihrer Ertragskraft hat die Wintergerste ihre Marke von rund 100.000 Hektar verteidigt. Die Sommergerste ist mit einem Plus von gut 1.800 Hektar auf im Herbst frei gebliebene Flächen vorgestoßen. Allerdings wurden von den insgesamt 24.600 Hektar knapp 3.500 Hektar bereits im Herbst bestellt („Sommergerste im Herbst-anbau“).
Erwähnt sei auch das Flächenplus von mehr als 1.300 Hektar bei Speisekartoffeln. Trotz Saatgutknappheit beträgt der Anbauumfang heuer rund 10.500 Hektar.

Getreidefläche um 14.000 Hektar reduziert

Deutliche Rückgänge beim Getreide gab es demgegenüber bei Weichweizen (–9.000 ha) und Roggen (–6.350 ha). Den klassischen Winterungen hat vor allem die nasse Witterung zum Herbstanbau zu schaffen gemacht. Beim Roggen kommt nach der großen Ernte im Vorjahr noch eine veritable Vermarktungskrise hinzu. Der aktuelle Roggenpreis an der Produktenbörse Wien liegt um mehr als ein Drittel unter dem Vorjahrespreis.
Das größte Minus bei der Anbaufläche hat heuer allerdings der Körnermais zu verzeichnen. Um mehr als 11.500 Hektar ist die Anbaufläche zurückgefallen. In Summe 188.500 Hektar sind das geringste Niveau seit sieben Jahren. Als Gründe ortet die AMA die schwache Preissituation und deutliche Kürzungen der industriellen Maisverarbeitung (–27 %).
Bei den Öl- und Eiweißpflanzen konnte die Sojabohne das Niveau von 86.600 Hektar halten. Ölraps (–2.800 ha) und Ölsonnenblume (–1.500 ha) blieben demgegenüber im langjährigen Abwärtstrend.
Zuletzt leicht zugenommen haben die Bio-Ackerflächen. Auch hier gibt es bei Weizen, Roggen und Körnermais Flächenrückgänge in der Größenordnung von jeweils etwa 2.500 Hektar. Die Bio-Flächen-Gewinner sind Ackerfutter, Ölkürbis, Sojabohne sowie Ackerbohnen, Hafer und Kartoffeln.
Die MFA-Ackerfläche insgesamt bleibt mit 1.321.040 ha stabil (+243 ha).

- Bildquellen -

  • 2417 0602w Ruebe Saat: agrarfoto.com
- Werbung -
QuelleH.M.
Vorheriger ArtikelSpenden statt wegwerfen
Nächster ArtikelPellets punkten mit niedrigen Preisen