Geflügelpest – neue Fälle in der Steiermark

Aufgrund erneuter Fälle von Geflügelpest wurde die Oststeiermark per 30. Dezember als Risikogebiet eingestuft und eine entsprechende Stallpflicht erlassen.

In Vogelgrippe-Risikogebieten gilt für Bestände mit mehr als 350 Tieren eine Stallpflicht. Generell sollte Geflügel derzeit nur noch in überdachten Bereichen gefüttert werden.

Nach Vogelgrippefällen in Niederösterreich und Wien wurde Ende Dezember ein erster Infektionsfall in der Steiermark bestätigt. Im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld wurde der Virusstamm H5N1 bei einem Schwan nachgewiesen. Wie AgrarMarkt Austria und AGES mitteilten, wurde der gesamte Bezirk sowie einige angrenzende Gemeinden im Bezirk Weiz als Risikogebiet eingestuft. Die Maßnahme ist erforderlich, weil in der betroffenen Region eine hohe Geflügeldichte besteht und zahlreichen Freilandhaltungen betrieben werden.

Stallpflicht für Betriebe mit mehr als 350 Tieren

Für Betriebe, die mehr als 350 Tiere halten, gilt seit 30. Dezember 2021 ebenfalls eine Stallpflicht. Die AGES hat am 30. Dezember 2021 zudem einen weiteren Fall bei einem kleineren Hausgeflügelbestand im Bezirk Leibnitz bestätigt. Als Vorbeugung gegen die hochansteckende Seuche sollten Geflügelhalter unbedingt Maßnahmen zur Biosicherheit setzen. Dazu gehören:
• Die Fütterung in überdachten Bereichen.
• Das Vermeiden direkter und indirekter Kontakte zwischen Geflügel und Wildvögeln
• Bei unklaren Gesundheitsproblemen in Geflügelbetrieben sollte unbedingt eine tierärztliche Untersuchung erfolgen.
• Die verpflichtende Meldung von tot aufgefundenen wildlebenden Wasservögeln und Greifvögeln bei der lokal zuständigen Veterinärbehörde (Amtstierarzt/Amtstierärztin) ist ebenfalls für die Früherkennung wichtig.

Europa erlebt derzeit eine besonders starke Geflügelpest-Welle. Durch den winterlichen Vogelzug werden laufend neue Infektionen gemeldet, wobei der hochpathogene Subtyp H5N1 dominiert. Besonders viele Fälle wurden im benachbarten Italien nachgewiesen. Die norditalienischen Regionen meldeten seit Oktober 2021 insgesamt 293 Infektionen bei Geflügel. Neben Putenbetrieben sind auch Halter von Legehennen und Masthühnern betroffen. Laut den Behörden mussten mehr als neun Millionen Tiere gekeult werden, wobei die Entsorgung der Kadaver zunehmend Probleme verursacht. In Deutschland wurden seit Anfang Oktober knapp 390 Infektionen bei Wildvögeln erfasst, 44 Ausbrüche wurden in Geflügelhaltungen registriert. Auch Israel ist sehr stark betroffen. Laut israelischem Landwirtschaftsministerium wurden im Dezember Hunderttausende Legehennen gekeult, wodurch monatlich etwa 14 Millionen Eier fehlen. Der israelische Eiermarkt rechnet mit einem Mangel an Eiern aufgrund des massiven Seuchenzugs.

Quellen: AGES (Stand 4. Jänner 2021), ZAG, Agrarzeitung

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AUTORH.M.
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