Fremde? Gäste!

Bäuerinnenkommentar von Anni Scherl, Biobäuerin in Schnann, Tirol

Anni Scherl, Biobäuerin in Schnann, Tirol ©ZVG
Anni Scherl, Biobäuerin in Schnann, Tirol ©ZVG
Die Ausstellung “Alles fremd – Alles Tirol” im Tiroler Volkskunstmuseum zeigt auf, dass es das Fremde in Tirol immer schon gegeben hat und wie das einst Fremde zu einem Teil unserer Kulturgeschichte geworden ist. Aktueller könnte das Thema nicht sein! Wir sind gefordert, unvoreingenommen, offen und auf Augenhöhe auf Menschen zuzugehen. Im Respektieren dieses Andersseins erfahren wir unsere eigenen Stärken und können so dem Fremden ohne Angst begegnen. Tirol war und ist ein Tourismusland. Auch auf vielen Bauernhöfen sind aus Fremdenzimmern Gästezimmer geworden und ermöglichen ein wichtiges Zusatzeinkommen. Seit 25 Jahren unterstützt der Verein Urlaub am Bauernhof die bäuerlichen Vermieter Österreichs. Dieses Jubiläum wurde kürzlich in Mattsee in Salzburg gebührend gefeiert. So unterschiedlich die Angebote auf den einzelnen Höfen auch sind, in erster Linie sind die Bäuerinnen gefordert. Bei der Lesung “Urlaub am Bauernhof – Backstage” wurden die Gefühle und Gedanken einiger Bäuerinnen zwischen Bettenmachen, Putzen und Gästebegrüöen thematisiert. “Dableiben können. Vielleicht ist in diesen wenigen Worten die groöartige und umfassende Leistung der Vermietung zusammengefasst,” so Ingrid Loitfellner-Moser, eine UaB-Bäuerin aus Rauris und Förderungspreisträgerin. Dableiben können – so gesehen eine tolle Chance, mit Stolz und Freude unser Bäuerinnen-Sein zu leben. Zu authentischen und echten Botschafterinnen der bäuerlichen Welt werden wir erst, wenn wir dabei auch auf unsere eigene Lebensqualität achten!

E-Mail: anni.scherl@aon.at

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