Bei der Präsentation der Studie: Natalie Lehner von Greenpeace, Studienleiter Thomas Lindenthal vom FiBL sowie Andreas Steidl, Geschäftsführer von „Ja! Natürlich“.

Emissionen in Zusammenhang mit der Ernährung sollen in Österreich bis zu 30 Prozent der Gesamtemissionen ausmachen. Eine neue Studie des Forschungsinstituts FiBL zeigt nun, wo Einsparungspotenziale liegen.

Für die im Auftrag von Greenpeace und der Bio-Marke „Ja! Natürlich“ durchgeführte Arbeit wurden Treibhausgasemissionen von Produkten aus biologischer, konventioneller sowie regionaler Produktion berechnet. Die Schlussfolgerungen lassen sich laut Studienleiter Thomas Lindenthal vom FiBL wie folgt zusammenfassen: Bioprodukte haben beim gegenwärtigen Ernährungsstil und aufgrund der großen (potenziellen) Zielgruppe ein sehr hohes Potenzial. Allein die Umstellung auf Bioprodukte würde 10 bis 20 % der Treibhausgasemissionen im Ernährungsbereich in Österreich einsparen. Bei den neun untersuchten Produkten sparen die Bioprodukte im Mittel 25 % der Treibhausgasemissionen, werden nur regionale Bioprodukte verwendet, steigt der Prozentsatz auf 31 %. Die Änderung der Ernährungsweise durch Reduktion des Fleischkonsums und des Lebensmittelabfalls bringen die höchsten Treibhausgaseinsparungen.

Im Vorjahr wurden laut „Ja! Natürlich“-Geschäftsführerin Klaudia Atzmüller 10 Prozent Bio-Anteil am Umsatz im gesamten Lebensmittelhandel überschritten. „Meine Vision ist es, gemeinsam mit unseren Partnern in der Landwirtschaft diesen Bio-Anteil in den kommenden fünf Jahren in unser aller Interesse auf 15 Prozent zu erhöhen. Denn die Formel ist einfach: Mehr Bio ist immer auch mehr Klimaschutz“, so die Expertin. Andreas Steidl, Geschäftsführer von „Ja! Natürlich“, betonte die Chancen von Biofleisch: „Die Empfehlung muss also sein, dass wenn man sich Fleisch gönnt, dieses aus heimischer Bio-Produktion stammen sollte.“ Natalie Lehner von Greenpeace fordert von Landwirtschaftsministerin Köstinger einen Ausbau der Bio-Landwirtschaft auf 40 Prozent und eine Reduktion von Fleischproduktion und -konsum um 50 Prozent bis 2030.

Die Studie als PDF zum Download.

- Bildquellen -

  • Christian Dusek 3: Christian Dusek
- Werbung -
AUTORMS
Vorheriger ArtikelIn schwierigen Zeiten zusammenstehen
Nächster ArtikelRichtlinie gegen unfaire Geschäftspraktiken ist auf dem Weg